Baumblüte im Mostviertel mit großer Feierlaune, aber auch Sorgen

Bei den Vorbereitungen auf den Mostfrühling spielt die Kulinarik aus den Küchen und Kellern der Mostbauern eine Hauptrolle 
Kongress erforscht Folgen der Klimaerwärmung für die Obstkulturen: famose Birnbaumblüte geht immer früher über die Bühne – das Angebot um das Naturspektakel ist heuer so groß wie nie

Die Birnbaumblüte im Mostviertel soll zwar erst frühestens in zwei Monaten starten, doch nach den Corona-Jahren laufen die Vorbereitungen für einen facettenreichen und üppigen Mostfrühling, wie es ihn noch nicht gab. Der Klimawandel drückt aber dem Folklorefest und Naturschauspiel einen deutlichen Stempel auf.

So wurde heuer der traditionelle „Tag des Mostes“ mit Dutzenden Events und Tausenden Besuchern wegen der immer früheren Blütezeit um eine Woche auf das dritte März-Wochenende vorverlegt. Und beim internationalen Birnenkongress Mitte April werden Experten auch über die Maßnahmen zur Rettung uralter Birnbaumriesen und der Streuobstwiesen beraten.

Aufholbedarf

Bei Exkursionen in die Nachbarländer, aber auch nach Skandinavien oder nach Übersee, habe man bemerkt, „dass wir in der Pflege unserer wertvollen Streuobstwiesen deutlichen Aufholbedarf haben“, gesteht Michaela Hinterholzer, die Obfrau der Leaderregion Moststraße ein.

80 bis 100 Produzenten, Wissenschafter und Obstbaufunktionäre aus Österreich, Europa und aus Kanada und den USA werden am Kongress (13. bis 15. April) Vorträge halten und an Workshops teilnehmen. „Wir wollen uns noch tiefer vernetzten“, so Hinterholzer. Bedrohliche Krankheiten wie Birnbaumverfall oder Feuerbrand, dazu immer intensivere Hitzeperioden zwingen zur Suche nach den resistentesten Baumsorten.

Baumblüte im Mostviertel mit großer Feierlaune, aber auch Sorgen

Moststraßenmanangement, Touristiker und Bauern bereiten vielfältigen Mostfrühling vor: im Bild v.l. GF Maria Ettlinger, Obfrau Michaela Hinterholzer, Vorstand Hannes Scheiblauer, Mostviertel-Touristiker Andreas Purt

Cider-Hype

Auch vom weltweiten Hype der Cider-Community will man im Mostviertel lernen und profitieren. Der Einsatz für naturnahe und gesunde Lebensmittel rund um das Obst treffe genau den Nerv der Zeit,  „und  beim Wissen um die Birnenkultur wollen wir     generell weltweit die Spitze repräsentieren“, sagt Mostraßen-Vorstand Hannes Scheiblauer. Die Hunderttausenden Birnbäume auf Streuobstwiesen würden ein Alleinstellungsmerkmal bescheren.

Cider-Festival

Eng verknüpft ist der Kongress im Seminarhotel Kothmühle in Neuhofen/Ybbs mit dem erstmals stattfindenden „Cider & Spring Festival“, das zeitgleich in der Remise in Amstetten steigt. Mostviertler Street Food, Produktpräsentationen, Vorträge, ein „Cider-Market“ und chillige Loungeatmosphäre werden geboten.

Der Mostfrühling präsentiert sich aber auch mit Kirtagen, genussvollen Rad- und Wanderevents, dem Mostbirnhaus in Stift Ardagger oder auch einem Fotokurs für Hobbyfotografen, um die blühenden Prachtbäume zu verewigen.

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