Bande machte mit Drogen Millionengeschäft

Plantagen waren gut versteckt
Polizei hob sechs Cannabisanlagen in NÖ, dem Burgenland und der Steiermark aus.

Ein Bauernhof in Unternalb, ein aufgelassenes Lebensmittelgeschäft in Stotzing im Burgenland und ein ehemaliges Munitionslager des Heeres in Zettling in der Steiermark – die Verstecke waren unauffällig, lagen abgelegen. Sie waren also ideal, um in diesen Gebäuden Suchtgift zu produzieren. Dennoch ist es dem Landeskriminalamt NÖ gelungen, einer Drogenbande auf die Schliche gekommen, die im großen Stil Cannabiskraut verkauft haben soll. Elf Verdächtige sitzen in Haft. Sie sollen 350 Kilo Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von rund 3,5 Millionen Euro erzeugt haben.

Fahnder berichten, dass die Beschuldigten die Objekte in Niederösterreich, der Steiermark und im Burgenland mit gefälschten Identitäten angemietet bzw. angekauft hatten. Stromzähler seien manipuliert worden, um die Stromkosten niedrig zu halten. Dadurch sei den Energieversorgern ein Schaden von 188.000 Euro entstanden. Auch die Vermieter der Häuser dürften wenig Freude mit ihren "Kunden" gehabt haben. Die mutmaßlichen Täter führten für ihre Indoor-Plantagen nicht nur große Umbaumaßnahmen durch, auch die Feuchtigkeit, die durch die Pflanzenaufzucht entstand, hätte die Räume arg in Mitleidenschaft gezogen. "Den Vermietern entstand dadurch ein hoher Sachschaden", berichtet ein Ermittler.

Festgenommen wurden laut Polizei "die führenden Mitglieder der kriminellen Vereinigung" und die Arbeiter in den Cannabisplantagen. Sechs Beschuldigte sind in Österreich wohnhaft, die restlichen Verdächtigen haben ihre Wohnsitze in Serbien und Kroatien.

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