Bande gesteht 75 Einbrüche

Gastwirte, Sportfunktionäre und Geschäftsleute im Waldviertel können aufatmen. Der Polizei gelang es mithilfe gezielter Maßnahmen, eine zehnköpfige Einbrecherbande zu schnappen. Auf ihr Konto gehen 75 Einbrüche in Vereinskantinen, Wirtshäuser und Fachgeschäfte, die sie seit Mitte September in insgesamt sechs Bezirken begangen haben soll. Fünf Haupttäter im Alter zwischen 18 und 34 Jahren sitzen seit Dienstag in Untersuchungs-Haft. Fünf Komplizen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Sie alle sind geständig und sind in Gmünd und in Schwarzenau, Bezirk Zwettl, beheimatet.

Wie berichtet, schlugen die Einbrecher seit mehreren Wochen fast täglich zu. Sportplatz-Kantinen waren beliebtestes Ziel, weil sie am Ortsrand oder mitten im Grünen liegen und kaum beobachtete Plätze sind. Obwohl sich Vereinsfunktionäre weitgehend an Vorsichtsregeln hielten und keine wertvollen Gegenstände in den Räumen zurückließen, gelang es den Tätern, Beute zu machen. Allerdings beschränkte sich das Diebesgut auf Wechselgeld, Speisen, Getränke und Zigaretten. Ihre Einbruchsspuren zog die Bande durch insgesamt sechs Bezirke - von Gmünd über Waidhofen an der Thaya, Horn und Zwettl bis nach Krems und Mistelbach im Weinviertel.

Aktion

Um die Serie beenden zu können, beschloss die Polizei gezielte Maßnahmen zu setzen. "Wir haben sieben weitere Objekte ausgewählt und sie mit Überwachungsgeräten ausgestattet", schildert Karl Geist, Leiter der Gruppe Diebstähle im nö. Landeskriminalamt. Und tatsächlich ging in der Nacht auf Dienstag ein Alarm in einer Imbissbude in Weitra, Bezirk Gmünd, los. Im Zuge einer sofortigen Fahndung ging ein verdächtiger, roter Audi 100 ins Netz. Die Insassen Harald P., 25, Ralph B., 18, und Gertrude P., 21, wurden wegen des Verdachts des Einbruchs festgenommen. Im Wagen wurden Einbruchswerkzeuge und gestohlene Waren gefunden. Die drei Pkw-Insassen waren geständig, informierten über insgesamt sieben Mittäter und führten die Ermittler in jene Wohnungen, in denen sie auch gestohlene Luftdruckgewehre, Digitalkameras, Kaffeemaschinen und TV-Geräte versteckt hielten. Alleine der 25-jährige Harald P. hat zugegeben, 57 Einbrüche begangen zu haben. Auch die erst 13-jährige Tochter der Verdächtigen Sabine K., 34, soll geständig sein, an 13 Einbrüchen beteiligt gewesen zu sein. Der Sachschaden wird vorläufig auf 100.000 Euro geschätzt. Laut Polizei soll es sich bei der Bande vorwiegend um Geschwister und Verwandte handeln, die mit Finanzproblemen zu kämpfen haben.