Bahnunfall in Wieselburg: Erste Erkenntnisse zum Hergang
Nach dem Bahnunfall in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) am Mittwoch haben die ÖBB am Donnerstag erste Erkenntnisse der Analyse des Unfallhergangs mitgeteilt. Der Fahrdienstleiter am Bahnhof habe versucht, eine Weiche umzustellen, um eine Kollision zu verhindern, hieß es in einer Aussendung der Bundesbahnen. Die Zeit sei für diesen manuell zu setzenden Schritt allerdings nicht mehr ausreichend gewesen.
Wie es zu dem Zusammenstoß von mehreren herrenlosen Güterwaggons mit einem Personenzug in Niederösterreich kommen konnte, sei noch unklar, hieß es in der Aussendung. Untersucht werde u.a., warum in Randegg Güterwaggons auf die freie Strecke entrollt waren: "Es kann derzeit weder eine menschliche Fehlleistung durch mangelhafte Sicherung der Fahrzeuge noch ein technisches Gebrechen an den Waggons (wie etwa mangelhafte Bremswirkung) ausgeschlossen werden", teilten die ÖBB mit.
Zeit für Umstellung der Weichen war zu knapp
Aus aktueller Sicht könne davon ausgegangen werden, dass die Verschubmitarbeiter den zuständigen Fahrdienstleiter am Bahnhof nach dem Wegrollen der Waggons verständigt haben. Daraufhin habe der Beschäftigte Maßnahmen getroffen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Beispielsweise habe er drei Bahnkreuzungen entlang der Strecke geschlossen, um eine Kollision der Waggons mit Autos zu verhindern. Außerdem forderte der Fahrdienstleiter laut ÖBB die am Bahnhof Wieselburg auf den Regionalzug wartenden Personen auf, den Bahnsteig zu verlassen. Weiters habe er die Einsatzkräfte alarmiert und das Signal für den Personenzug auf "Halt" gestellt.
Außerdem habe der Fahrdienstleiter im Bahnhof Wieselburg versucht, mit der Umstellung einer Weiche die Waggons auf ein Nebengleis zu lenken und eine Kollision zu verhindern. Dafür war aber die Zeit zu knapp, hieß es. Entlang der Strecke gibt es der Aussendung zufolge keine andere Möglichkeit, den Zug zum Entgleisen zu bringen oder auf ein Abstellgleis zu lenken.
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