Bahn soll wieder internationale Bedeutung bekommen
"Jetzt kommt Bewegung rein. ÖBB." Und wie. Frei nach dem Slogan der Bundesbahn wollen Verkehrsexperten und mehr als 300 Mitglieder der Initiative "Pro Franz-Josefs-Bahn (FJB)" Druck ausüben, damit die wichtige Bahnverbindung zwischen Wien und dem Waldviertel nicht noch stärker aufs Abstellgleis gerät. Die Ziele sind klar: Die Fahrzeit muss verkürzt, der Bahnkomfort gesteigert und die internationale Bedeutung der "FJB" zurückgewonnen werden.
Schon während der Monarchie war die 354 Kilometer lange Strecke von Wien über Gmünd nach Prag eine wichtige Verkehrsader. Im Zuge einer Debatte in Gmünd, zu der fast 200 Gäste kamen, wurden neue Vorschläge gesammelt, um die Bahn wieder attraktiver zu machen. "Wir lassen uns nicht mehr länger aushungern", betonte der Gmünder Bürgermeister Andreas Beer. Seiner Ansicht nach war die Demontage des zweiten Gleises in den 1960-er Jahren ein historischer Fehler. "Es muss das Endziel sein, die Verbindung wieder zu einer Hochleistungsstrecke zu machen", sagte Beer.
Forderungen
Deshalb lautet eine der zentralen Forderungen: Österreich soll in Kooperation mit Tschechien ein grenzüberschreitendes Verkehrskonzept erarbeiten, um die Aufwertung der Strecke voranzutreiben. Bisher habe das ganz und gar nicht funktioniert. "Die Region wird über Brünn und Linz großräumig umfahren. Das ist ein historisches Versagen", kritisierte Josef Baum, Obmann des Verkehrsforums Waldviertel.
Christian Macho, Vertreter der ÖBB, versprach: "Wir wollen ab Dezember 2015 neues und modernes Wagenmaterial auf der Franz-Josefs-Bahn einsetzen. Auch die Anbindung an die Kulturhauptstadt Pilsen soll ab 2015 forciert werden", sagte Macho. Das sei aus Sicht der Initiative aber noch zu wenig.
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