Bagger im Naturpark: Parkplatzsorge auf der Hohen Wand

Skywalk am Plateau der Hohen Wand
Die steil emporragenden Felsen der Hohen Wand (1.132 Meter) sind nicht nur beliebtes Kletterparadies in unmittelbarer Nähe zu Ballungszentren wie Wien und Bratislava. Mit über 100.000 Besuchern ist der Naturpark auf dem acht Kilometer langen Karstplateau eines der beliebtesten Ausflugsziele für Familien in Niederösterreich.
Seit man 2023 die Mautgebühr für die 1932 errichtete Höhenstraße nach 45 Jahren aufgehoben hat, gehören die teils zermürbenden Wartezeiten vor der Mautstation in Maiersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) der Vergangenheit an. Umgestellt wurde auf ein modernes Zutrittssystem für den Naturpark samt Streichelzoo, Skywalk-Aussichtsplattform, dem Wildgehege und den anderen Attraktionen. Für 5,50 Euro Eintritt pro Person (2,50 Euro kostet das Kinderticket bis 15 Jahre) ist der Parkplatz beim Naturpark-Zentrum inkludiert.

Zwar gibt es keine langen Staus bei der Anfahrt mehr. Mit mehr als 1.000 Fahrzeugen an Spitzentagen ist das Chaos mit der Parkplatzsuche auf dem Hochplateau allerdings an Wochenenden und Feiertagen noch immer vakant. "Wir hatten leider immer wieder den Fall, dass die schmalen Zufahrtswege völlig zugeparkt waren und Anrainer nicht mehr zu ihren Wohnungen und Häusern konnten. Beschwerden gab es deshalb genug“, erklärt Bürgermeister Josef Laferl (ÖVP).
Kritik an Rodung
Neuralgischster Punkt ist nach wie vor das Gelände rund um die Aussichtsplattform Skywalk. An starken Tagen ist der Andrang dort gewaltig, weiß Laferl. Deshalb wurde in der Nähe der Attraktion ein neuer Parkplatz konzeptioniert. Weil dafür aber wertvoller Naturraum geopfert werden muss, hagelte es für das Projekt auch heftige Kritik von Umweltschützern. Deshalb sei der Parkplatz im Zuge der Planung auch deutlich kleiner ausgefallen und redimensioniert worden, erklärt Laferl.

Bau des neuen Parkplatzes beim Skywalk
Tourismusregion Wiener Alpen
Aber ganz ohne neue Stellplätze lasse sich das Problem nicht lösen. Mit derzeit rund 600 Parkplätzen finde man nicht das Auslangen. Deshalb wird aktuell immer noch am neuen Skywalk-Parkplatz gebaut. 70 bis 80 Fahrzeuge sollen dort in Zukunft Platz haben. Weil die Hohe Wand zu den Top-Ausflugszielen der Tourismusregion Wiener Alpen zählt, werden Ausbau und Attraktivierung des Erlebnisparks im Zuge eines Leader-Projekts der Regionalförderung subventioniert.
Ohne Maut zum Kaffee
Das neue Zutrittsystem und der Wegfall der Maut soll "fairere Bedingungen“ für jene Besucher schaffen, die nur für einen Spaziergang oder zum Klettern auf die Hohe Wand kommen. Sie nutzen keine der Attraktionen und müssen daher auch keinen Eintritt bezahlen, heißt es seitens des Naturparks und der Gemeinde.
Nutznießer durch das Ende der Mautpflicht ist auch die hiesige Gastronomie. Jene Besucher der Gasthäuser und Hütten, die durch die Straßenmaut abgeschreckt wurden, können nun, ohne vorher in die Brieftasche greifen zu müssen, auf Schnitzel und Kaffee einkehren.
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