Bäume unterm Hammer: Eine Eiche um 12.089 Euro

Als sie zu sprießen begann, herrschte in Österreich noch der Kaiser. Aber nicht Franz Joseph I., sondern dessen Vorvorgänger Franz I., denn die Eiche aus Mauerbach im Wienerwald dürfte mehr als 200 Jahre alt sein. Nun war der Baumriese der „Star“ bei der 21. Laubholzversteigerung, die beim Stift Heiligenkreuz (Bezirk Baden) über die Bühne ging. Genau 12.089,09 Euro war einem Käufer aus Deutschland der Eichenstamm wert, der Baum war damit der teuerste bei der diesjährigen Veranstaltung.
Bei der Laubholzsubmission, so der korrekte Name der Veranstaltung, kommt nur das Beste aus den niederösterreichischen Wäldern unter den Hammer. Waldbesitzer können hier ihre wertvollen Stämme in die internationale Auslage stellen. „Insbesondere kleineren Betrieben bietet diese Vermarktungsmöglichkeit die Chance, für außergewöhnliche Qualitäten gute Preise zu erzielen,“, betont die Vizepräsidentin der nö. Landwirtschaftskammer, Andrea Wagner. Heuer waren 36 Käufer aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Schweiz bei der Wertholzversteigerung mit dabei. Und hatten dicke Brieftaschen mitgebracht.

LK-Forstdirektor Werner Löffler, Franz Fischer, Waldkönigin Natalie Üblacker, Franz Schrimpl und Abt Maximilian Heim (v.l.)
„Diese Versteigerung brachte viele Rekorde“, erklärte Franz Fischer, Obmann des nö. Waldverbandes. Mit 1.843 Stämmen war das Angebot so umfangreich wie noch nie. 177 Waldbesitzer bedeuten ebenso eine neue Höchstmarke, wie der Durchschnittspreis von 651 Euro pro Festmeter.
740 Euro pro Festmeter
Besonders gefragt war Eiche, die 67 Prozent des Angebotes ausmachte, zu durchschnittlich 740 Euro pro Festmeter. Beim Rekord-Baum waren es 3.392 Euro. Aber auch Schwarznuss, Walnuss sowie Elsbeere waren sehr gefragt.
Wofür aber wird das teure und entsprechend edle Holz überhaupt verwendet? Franz Schrimpl, Obmann von pro Holz NÖ und Sägewerksbesitzer aus Hollabrunn, erklärt: „Eiche ist derzeit das Modeholz und findet viele Verwendungen“. Der Rekordbaum mit seiner perfekten Maserung werde als Furnier genutzt werden. „Vielleicht sogar zur Ausgestaltung einer Luxus-Jacht“, so Schrimpl.
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