Neuer Eigentümer, neue Hoffnung für Badener Traditionshotel Sauerhof
© Foschum Markus
Das ehemalige Grand Hotel Sauerhof in Baden ist seit mehr als zehn Jahren geschlossen. Mehrfach wurde eine Revitalisierung angekündigt, stattgefunden hat sie aber bislang nicht.
Wird aus dem geschlossenen Grand Hotel doch noch ein Gesundheitstempel? Ungewissheit um Sacher und um Schloss Weikersdorf nach Konkursen.
Von Stefan Jedlicka
Viele Versprechungen, viele Ankündigungen. Umgesetzt wurde letztlich aber nichts. Rund zehn Jahre lang war Siegmund Kahlbacher mithilfe asiatischer Investoren Eigentümer des ehemaligen Grand Hotels Sauerhof in Baden.
Nach einem Vergleich vor Gericht hat sich dies nun geändert. Der oberösterreichische Investor und Antiquitätenhändler Jürgen Hesz ist neuer Herr im Haus in der Weilburgstraße.
"Ein neuer Geschäftsführer hat sich bei mir schon vorgestellt", bestätigt Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) auf KURIER-Nachfrage. Pläne für die Zukunft des Sauerhofes seien aber noch keine präsentiert worden. "Ich hoffe aber natürlich, dass mit einem neuen Eigentümer jetzt Bewegung in die Sache kommt."
Gesundheitshotel angekündigt
Denn das denkmalgeschützte Haus steht seit einem Jahrzehnt leer, verfällt langsam. Jeder Versuch, es zu revitalisieren, misslang seither. Unter anderem auch aufgrund strenger Auflagen des Bundesdenkmalamtes. Vorerst wird sich daran auch noch nichts ändern, denn bis Jahresende hätte Siegmund Kahlbacher laut Vergleich noch die Möglichkeit, den Sauerhof zu einem vereinbarten Preis zurückzukaufen. Den Ablauf dieser Frist wolle er abwarten, bevor Pläne für eine Revitalisierung oder einen Weiterverkauf des Hauses gemacht würden, sagt Hesz.
Mehrfach hatte Kahlbacher in den vergangenen Jahren Pläne für den Sauerhof präsentiert. Zuletzt erst vor rund zwei Monaten. Ein Vertrag mit einem neuen Partner sei bereits im Dezember 2023 unterzeichnet worden, gab er bekannt. Innerhalb von rund drei Wochen solle mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Baubescheid schon ausgestellt
In 30 Monaten wolle er das Haus dann zu einem Gesundheitshotel umbauen. Auch seitens der Stadt Baden gab es dafür schon grünes Licht, ein Baubescheid wurde ausgestellt. Genutzt wurde dieser allerdings nicht, vom angekündigten Baubeginn kann keine Rede sein.
Pläne hatte Kahlbacher überdies auch für das Hotel Sacher in der Badener Helenenstraße. Ab Jänner solle es ebenfalls zu einem Gesundheitshotel werden, ließ er wissen. Aktuell befindet sich die Hotel Sacher Baden Betriebs GmbH allerdings im Konkurs. Masseverwalterin ist die Wiener Rechtsanwältin Ulla Reisch. Sie muss entscheiden, ob eine Fortführung des Betriebes möglich ist.
"Zahlen müssen passen"
Hintergrund des Eigentümerwechsels waren finanzielle Verbindlichkeiten Kahlbachers gegenüber Hesz. Dieser sagt auf KURIER-Nachfrage, er könne sich vorstellen, die Pläne, aus dem Sauerhof ein Gesundheitshotel zu machen, weiterzuverfolgen. "Die Rentabilität steht aber im Vordergrund", betont er. "Ich bin selbst kein Hotelbetreiber, mache es sicher nicht selbst, aber wenn ich den richtigen Partner aus dem Medizinsektor finde, dem ich das zutraue, wäre ich schon interessiert."
Ihn verbinde eine jahrelange Freundschaft mit Siegmund Kahlbacher, so Hesz. "Er hat sich extrem bemüht, es immer gut gemeint, aber leider immer die falschen Investoren gefunden, das tut mir persönlich sehr leid für ihn. Jetzt mussten wir Fakten schaffen, weil er uns einfach viel Geld geschuldet hat."
Einem Rückkauf des Hauses stehe er völlig offen gegenüber, betont Hesz: "Wenn er die Summe aufbringt, sehr gerne. Aber das wird nicht so einfach sein."
Suche nach Betreiber für Hotel Schloss Weikersdorf
Neben Sauerhof und Sacher hat Badens Tourismus aktuell noch ein weiteres Sorgenkind mit langer Tradition. Das Schloss Hotel Weikersdorf wurde nach Eröffnung des Konkursverfahrens Ende 2022 geschlossen, bislang fehlt ein neuer Betreiber. Auch dessen einstige 164 Betten fehlen in der Stadt schmerzlich.
Weikersdorf-Eigentümer ist die Mozart Hotel Group, die nach einem Betreiber für das Haus sucht. Im Juni dieses Jahres hatte es nach einem Vertragsabschluss ausgesehen, auch daraus wurde letztlich aber nichts.
(kurier.at)
|
Kommentare