Die Russen kommen – und gehen shoppen

Europas größtes Casino gilt als Badener Besuchermagnet
Die Kurstadt punktet mit Fashion und Flair. Vor allem russische Kunden setzen auf den bunten Mix.

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.“ Es ist ein Satz von Kaiser Franz Joseph, der auch untrennbar mit Baden bei Wien verbunden ist. Nicht umsonst gilt die Stadt an der Schwechat auch heute noch als „Kaiserstadt“. Gerade die Bemühungen rund um die Habsburger in den letzten Monaten zogen das Interesse der historisch interessierten Touristen auf Baden. „Auf 381.630 Übernachtungen (+5,2%) ist die Biedermeier-Metropole zurecht stolz“, hält Tourismusdirektor Klaus Lorenz fest. „Wir haben die Ergebnisse unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erreicht“, so Lorenz. Besonders erpicht sei man auf die Nächtigungszahlen aus Russland. Sie sprechen für sich: 18.219 Nächtigungen bedeuten ein Plus von 29 Prozent. Tendenz: Weiter steigend.

Kaiserstadt

„Wir konnten zuletzt das Kaiserhaus Baden als neues touristisches Highlight eröffnen und mit der Neugestaltung des Josefsplatzes wichtige touristische Akzente setzen“, heißt es aus dem Rathaus. Durch den Habsburger-Faktor sollen auch künftig neue Interessenten angelockt werden. Vor allem aus dem Osten und Russland.

Stichwort Russland: Neben grauer Theorie beweisen auch immer mehr Hotels und Unternehmen in der Stadt profunde Sprachkenntnisse. „Baden ist toll“, hält eine junge Dame im dichten Pelzmantel am Mittwoch fest. Sie stammt aus Russland, sprich perfekt Englisch und möchte lieber anonym bleiben („No foto, please!“). „An Baden schätze ich die persönliche Beratung und die Anonymität. Überraschend ist mir aufgefallen, dass einige Verkäuferinnen auch russisch sprechen“, hält sie fest. So etwas ist in Europa nicht selbstverständlich, aber ich schätze es sehr“, schildert die Besucherin.

„Wissen Sie, was Baden neben einer einzigartigen Hotelerie erst zu einer großen Stadt macht? Es sind die Unternehmen, die Mitarbeiter mit Herzlichkeit und Wissen in ihren Reihen haben. Deswegen komme ich immer gerne nach Baden“, sagt die Lady im Pelzmantel und verschwindet in der Fußgängerzone.

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