Auto aufgetaut: Katastrophenalarm

Auto aufgetaut: Katastrophenalarm
Rentner wollte Auto mit Gasbrenner auftauen. Wagen und Garage abgefackelt, Großeinsatz nach Explosionsgefahr.
Auto aufgetaut: Katastrophenalarm

Auf einmal hat es einen Riesenkracher gemacht, draußen ist der Rauch aufgestiegen und ich hab mir gedacht: Um Gottes Willen, net schon wieder so eine Gasexplosion“, berichtet Nachbarin Linda Kickinger. Furchtbare Erinnerungen an die Katastrophe mit fünf Todesopfern vom Fronleichnamstag 2010 wurden Montagabend in St. Pölten wach gerüttelt. „Wohnhausbrand mit vermutlicher Explosion“ lautete die Alarmmeldung. Das Startsignal für alles, was die Stadtfeuerwehr gerade aufzubieten hatte. 120 Einsatzkräfte von sieben Ortsteil-Feuerwehren rasten nach Wagram in die Ließfeldstraße.

Auto aufgetaut: Katastrophenalarm

Dort taumelte den ersten Löschtrupps ein Rentner mit Russ-geschwärztem Gesicht entgegen. „So was muss dir amal passieren, so deppert musst sein“, haderte Franz Tacho, 75, mit seinem Schicksal. „Des neue Auto... alles hin.“

Auto aufgetaut: Katastrophenalarm

Aus der Garage im Wohnhaus Tachos quoll dichter Rauch. Im Garten stand seine Ehefrau, mit einer Decke eingehüllt, die ihr die Nachbarn brachten. „Wo is der Wasti?“ Da war er auch schon, der Dackel, der erste Atemschutz-Trupp rettete den Familienhund aus dem verqualmten Haus.

Schnalzer

„Ich hab einen Schnalzer gehört und die Türen sind aufgesprungen“, schildert Ilse Wagner, die in ihrem Büro einige Häuser weiter saß. Was ist passiert? Franz Tacho wollte die eingefrorene Scheibenwaschanlage seines Suzuki-Geländewagens (Kilometerstand 1000) auftauen. Er stellte einen Gasflaschen-Brenner unters Fahrzeug und ging nebenan in den Keller. Als er zurückkam, standen Auto und Kellerdecke in Brand.

Entgegen ursprünglicher Befürchtung war die Camping-Gasflasche nicht explodiert. Tacho, der einen Herzschrittmacher trägt, hatte vergeblich versucht, den explosiven Behälter ins Freie zu zerren. Die Feuerwehr erstickte die Flammen mit Löschschaum. Das Haus der Tachos ist unbewohnbar, das unverletzte Paar kommt bei Verwandten unter.

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