"Aus für Fachschule wäre ein Fehler"
"Es ist der absolut falsche Weg, den Sparstift bei der Landwirtschaftlichen Fachschule in Ottenschlag anzusetzen", meint Dorothea Söllner. Mit Claudia Hoanzl und anderen Elternvertretern hat sie eine Petition verfasst, um den Schulstandort im Bezirk Zwettl vor dem Aus zu bewahren. Sie nennen darin sieben Gründe, warum es ein Fehler ist, den Schulbetrieb im Schloss 2019 zu beenden. Geht es nach den Plänen des Landes NÖ, soll Ottenschlag mit der Fachschule Edelhof bei Zwettl fusioniert werden, der KURIER berichtete.
Vor Kurzem warben Eltern am Tag der offenen Tür für den Erhalt des Standortes. Sie haben zwar Verständnis dafür, dass öffentliche Gelder eingespart werden müssen, sind aber davon überzeugt, dass die Schließung – auch aufgrund der familiären Atmosphäre für nicht so leistungsstarke Schüler – ein großer Verlust sei. "Keine andere Schule kann mit so viel Praxisunterricht punkten. Neu eingerichtete Lehrküchen, ein Café und Barbereich bieten die besten Voraussetzungen für Learning by doing", betont Söllner. Neben der mittleren Reife und der Lehrabschlussprüfung sei auch der Erwerb von Zusatzqualifikationen wie Kaffeeexperte, Käsekenner, Caterer, Gesundheitstrainer oder Jungbarkeeper möglich. "Da das Schloss gleichzeitig Ort vieler Events ist, erwirtschaftet die Schule auch Einnahmen, die in die Instandhaltung und Infrastruktur fließen, ohne auf Landesgelder zurückgreifen zu müssen", sagen Söllner und Hoanzl. Sie hoffen, dass die Schülerzahl von 41 wieder ansteigt, damit die Schule doch noch eine Zukunft hat.
Aufwertung
Kaum Hoffnungen macht ihnen Bildungslandesrätin Barbara Schwarz: "Wir können nicht länger ignorieren, dass die Fachschule Ottenschlag seit Jahren mit sehr geringen Schülerzahlen kämpft. Der Standort Edelhof wird durch die Fusion aufgewertet und bietet den Jugendlichen künftig noch bessere Ausbildungsmöglichkeiten." Ein Lichtblick ist, dass sie jenen Schülern, die in Ottenschlag zur Schule gehen, die Garantie gibt, dort auch noch ihren Abschluss machen zu dürfen. Künftig werde der Tourismus-Schwerpunkt auch in Edelhof angeboten. Ein größeres Schulzentrum im Waldviertel biete den Schülern eine bessere Infrastruktur, meint Schwarz.
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