„Aus dem Ruder gelaufene Bauten“: Baustopp in Purkersdorf gefordert

Bei einem Mehrparteienhaus wurde nachträglich der halbe Balkon entfernt
Ein Bebauungsplan sei notwendig, um die weitere Vorgehensweise in der Stadtgemeinde zu überlegen.

Eigentlich hätte das Gebäude neben dem Einfamilienhaus an der Kreuzung Hardt-Stremayr-Gasse/Linzer Straße in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) noch höher werden sollen. Aber nachdem sich die Besitzerin beschwert hatte, wurde der Bau niedriger fertiggestellt – und ein Balkon des Mehrparteienhauses musste zur Hälfte abgetragen werden. Denn: Er war zu knapp beim Einfamilienhaus. Gleichzeitig beschweren sich die Bewohner des großen Hauses über den Rauch aus dem Schornstein des älteren Hauses.

Diesen Fall schildert die „Liste Baum“ aus Purkersdorf . Sie fordern einen Baustopp in der gesamten Stadtgemeinde und haben am Freitag eine Bürgerinitiative mit gesammelten Unterschriften abgegeben.

Als Gründe nennen sie „eine Reihe von aus dem Ruder gelaufenen Bauten, die die Anrainer in ihren Lebensbedingungen beeinträchtigen“. Als weiteres Beispiel nennen sie einen Bau in der Kaiser-Josef-Straße, wo bis auf 30 Zentimeter zum angrenzenden Balkon gebaut wurde. „Durch den Baustopp könnte man sich einen Bebauungsplan überlegen und wie hoch gebaut wird, wie viele Menschen der Ort verträgt, wie die Bauten an das Ortsbild angepasst werden“, sagt Bina Aichner von der Liste.

„Aus dem Ruder gelaufene Bauten“: Baustopp in Purkersdorf gefordert

Als Negativbeispiel nennt die Liste auch die  Kaiser-Josef-Straße

„Kostet Geld“

Bürgermeister Stefan Steinbichler (SPÖ) entgegnet: „Ein Baustopp ist ein wichtiges Instrument für die Stadtentwicklung. Man muss sich aber auch bewusst sein, dass es Geld kostet. Man muss sich dann durch einen Raumplaner Purkersdorf allgemein ansehen lassen, wie es mit dem Entwicklungsgebiet wo weitergehen kann.“

Er ist der Meinung, dass ein Baustopp nur wegen des derzeitigen Baubooms der falsche Ansatz sei. Derzeit würde es vier Großprojekte in Purkersdorf geben. Bezüglich der von der „Liste Baum“ angekreideten Fälle, meint er: „Es gibt Richtlinien und Gesetze an die wir uns halten. Da geht es nicht darum, ob uns etwas gefällt oder nicht.“

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