Auf der Jagd nach weißen Flecken

Auf der Jagd nach weißen Flecken
In wenigen Tagen startet die OMV AG eine Expedition, um die vielleicht letzten Öl- und Gasfelder aufzuspüren.

Früher lag die Trefferquote bei zehn bis maximal 30 Prozent. Heute liegt sie auf Grund modernster Technik bei 50 Prozent." Christopher Veit, Geschäftsführer der OMV Austria Exploration & Production GmbH, Gänserndorf, gab gestern den Startschuss für eine neue Suchaktion nach den vermutlich letzten noch unbekannten Erdöl- und Erdgasfeldern im östlichen Weinviertel. Besonders im Raum Mistelbach, Poysdorf, Zistersdorf und Gaweinstal gebe es noch so genannte "weiße Flecken", also noch weitgehend unerforschte Gebiete, wo die fossilen Energieträger vermutet werden.

Vibratoren

Auf der Jagd nach weißen Flecken

Untersucht werden mit Hilfe von Vibratoren, die wie große Baumaschinen aussehen, rund 325 Quadratkilometer. Den Auftrag, ein dreidimensionales Bild vom Untergrund der "Verdachtsfläche" zu erstellen, bekam ein seismischer Messtrupp der Firma Geofizka Krakow.

Auf der Jagd nach weißen Flecken

Die Grundeigentümer wurden bereits vorinformiert. Sie werden für allfällige Flurschäden entschädigt. Ende März 2012 sollen die Untersuchungen abgeschlossen sein.

Ein Vibrator ist knapp neun Meter lang, 2,5 Meter breit und etwa 19 Tonnen schwer. Durchschnittlich kann der Messtrupp pro Tag 1,5 bis 2 Quadratkilometer seismisch vermessen, informierte OMV-Geschäftsführer Christopher Veit Nationalrat Hubert Kuzdas und die Landtagsabgeordneten Hermann Findeis und Manfred Schulz, die Abgeordneten der Region. Die Öl- und Gassuche in Österreich wird aufgrund der fortgeschrittenen Lebensdauer der Fördergebiete zunehmend schwieriger. 2010 deckte die OMV nur noch 13 Prozent des österreichischen Bedarfs an Rohöl und Erdgas ab.

700 Mitarbeiter

Die Förderung im Inland erfolgt zur Zeit aus 830 Ölsonden und rund 130 Erdgassonden. Die OMV, die gegenwärtig 700 Mitarbeiter im Weinviertel in Beschäftigung hat, geht davon aus, dass die Öl- und Gasförderung in Österreich noch 20 bis 30 Jahre wirtschaftlich betrieben werden kann.

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