Archäologie-Verein verliert Hauptgeldgeber
Schon bei der 25-Jahr-Feier vor eineinhalb Jahren in Krems war die Feststimmung getrübt. Obwohl es für die archäologisch soziale Initiative Niederösterreich („ASINOE“ ) viel Lob gab, war erstmals davon zu hören, dass mehr Flexibilität gefragt sei und bald weniger Förderungen fließen könnten. Die Verantwortlichen und rund 40 Mitarbeiter beim gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose kennen seit wenigen Tagen die Hiobsbotschaft. Das Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich wird per Jahresende seinen Geldhahn zudrehen. Damit verliert ASINOE nicht nur 1,3 Millionen Euro Jahresbudget, sondern auch ihren Hauptgeldgeber. Kofinanziert wird das Projekt derzeit noch aus Landesfördermitteln in der Höhe von rund 270.000 Euro.
„Wir sind dem AMS sehr dankbar für die großartige Unterstützung 27 Jahre lang, bedauern jedoch zutiefst, dass politische und strukturelle Rahmenbedingungen, etwa ausgelöst durch gravierende budgetäre Kürzungen, den Fortbestand nicht mehr ermöglichen“, sagt Alexandra Krenn-Leeb, die seit der Gründung 1991 Obfrau des Vereins ist. Wie es tatsächlich weitergeht, wollen die Vorstandsmitglieder nächste Woche in einer Krisensitzung besprechen. Enttäuscht sei Krenn-Leeb vor allem deswegen, weil im Zentralraum Niederösterreichs „unseren Klienten – den Langzeitbeschäftigungslosen, davon zahlreiche über 50-Jährige – eine wichtige Möglichkeit genommen wird, auf ihren Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet und dorthin begleitet zu werden“, betont die Obfrau. In den vergangenen Jahren waren die Mitarbeiter insbesondere bei den stadtarchäologischen Arbeiten in Krems, Tulln und Mautern aktiv. „Mit uns geht eine wichtige Struktur verloren. Vielleicht können wir den einen oder anderen Mitarbeiter in unserer parallel gegründeten Firma beschäftigen “, sagt Krenn-Leeb.
Hintergründe
Schweren Herzens habe AMS-Chef Karl Fakler aus ökonomischen Gründen diese Entscheidung treffen müssen. Seit geraumer Zeit hätte es einen zu geringen Arbeitsmarkterfolg und abnehmende Integrationsquoten gegeben: „Außerdem war es häufig schwierig, für die körperlich herausfordernden Arbeitsplätze Kunden zu finden, die ausreichend fit waren, diese Arbeiten sinnvoll zu unterstützen“, erklärt Fakler. Insbesondere für langzeitarbeitslose Frauen, deren Integration dem AMS Niederösterreich ein sehr wichtiges Anliegen sei, „war dies oft nicht möglich“.
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