Anstieg bei Arbeitslosigkeit hält sich in NÖ in Grenzen

Das Logo des Arbeitsmarktservice (AMS) an einer Eingangstür.
Rückblick auf das vergangene Jahr und eine erste Prognose für 2026.

Die schleppende Wirtschaftsentwicklung mit einem faktischen Null-Wachstum hat am Arbeitsmarkt in NÖ Spuren hinterlassen.

Laut ersten Hochrechnungen des Arbeitsmarktservice (AMS) für 2025 stieg die Arbeitslosigkeit um voraussichtlich 4,3 Prozent und die Langzeitarbeitslosigkeit um 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mit diesem vorläufigen Ergebnis liegt Niederösterreich allerdings immer noch deutlich besser als sämtliche andere Bundesländer. 

„Auch wenn sich die steigende Langzeitarbeitslosigkeit nicht vermeiden ließ und für jede einzelne Person bitter ist, so ist es doch gelungen, in Niederösterreich das Plus bei der Langzeitarbeitslosigkeit mit 16 Prozent deutlich unter dem österreichweiten Niveau (+25 Prozent) zu halten und für 2.400 Betroffene den beruflichen Wiedereinstieg zu ermöglichen“, meint Sandra Kern, AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin.

Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Für einen forcierten beruflichen Wiedereinstieg sorgen Beraterinnen und Berater in Geschäftsstellen mit überdurchschnittlich hoher Langzeitarbeitslosigkeit.

In Gänserndorf beispielsweise, dem Arbeitsmarktbezirk mit einem 17-prozentigen Anteil an Langzeitarbeitslosen, hat das AMS beim sozialökonomischen Betrieb WUK die Anzahl der Transitarbeitsplätze mit nunmehr mit 55 fast verdoppelt.

Erste Prognosen

Die demografische Entwicklung und das schrittweise Ausscheiden der Babyboomer in Richtung Pension in den kommenden Jahren sorgen für einen anhaltenden Fachkräftebedarf seitens der Wirtschaft. 

AMS versucht, diesen Trend für sich zu nutzen: Für voraussichtlich 73.500 Jobsuchende aus NÖ gelang 2025 der berufliche Wiedereinstieg, darunter 2.400 Langzeitarbeitslose.

76.000 freie Stellen wurden mit einer passenden Arbeitskraft besetzt, und für etwa 11.000 Kundinnen und Kunden des AMS wurde eine Fachkräfteausbildung gefördert. Trotzdem nimmt die Arbeitslosigkeit in NÖ das zweite Jahr in Folge deutlich zu, und die Beschäftigungszuwächse bleiben überschaubar.

Das Jahr 2025 war gekennzeichnet von schleppender Konjunkturerholung, beschleunigter Inflation, gedämpfter Konsumbereitschaft und großer Unsicherheit im Welthandel, so das AMS. Im Jahr 2026 ist laut ersten Prognosen mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen.

Leichtes Wirtschaftswachstum erwartet

Für das nächste Jahr rechnen die Wirtschaftsforscherinnen und -forscher mit einem leichten Wirtschaftswachstum von circa einem Prozent. Die Entlastung für den Arbeitsmarkt wird aber wohl nur gering ausfallen.

In NÖ könnte sich im Jahresdurchschnitt nach langer Zeit wieder ein Minus beim Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgehen. Die Arbeitslosenquote wird unter dem Bundesschnitt bleiben.

„In der aktiven Arbeitsmarktpolitik liegt unser besonderes Augenmerk auf hochwertiger Qualifizierung für die Zukunft, wirkungsvoller beruflicher Rehabilitation und das Forcieren des Arbeitsmarkteinstiegs für junge Menschen, der Generation 55 plus und Frauen“, so Kern.

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