Einmal im Jahr wird das Raiffeisenhaus in Wien zur Bühne für verdiente Polizisten und mutige Zivilisten.
Diese Woche fand die bereits 48. Verleihung der Sicherheitsverdienstpreise für Niederösterreich statt. Mit insgesamt 115 Auszeichnungen wurde ein neuer Rekord aufgestellt – unter den geehrten Personen finden sich 104 Polizistinnen und Polizisten sowie 11 Zivilpersonen, die durch ihren mutigen Einsatz Verbrechen verhindert oder maßgeblich zur Aufklärung beigetragen haben.
Die ausgezeichneten Fälle spiegeln die Vielfalt und den Einsatz wider, den die Polizei täglich bei ihrer Arbeit zeigt. Von der Aufklärung schwerer Brandstiftungen über die Verfolgung jugendlicher Tätergruppen nach Raubserien bis hin zu der Aufklärung brutaler Home Invasions – die Bandbreite der Erfolge ist beeindruckend, zollte Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, den Geehrten Respekt.
Anschlag auf Kasematten geplant
Auch viele Aufsehen erregende Fälle wurden im Zuge des Sicherheitsverdienstpreises vorgestellt. Vereitelt wurde beispielsweise im Herbst 2024 ein angekündigter Anschlag auf die Kulturstätte Kasematten in Wiener Neustadt. Kurz darauf konnte ein Verdächtiger ausgeforscht und festgenommen werden.
Kriminalisten und Beamte des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung NÖ (LSE) fanden bei einer Hausdurchsuchung illegale Feuerwerkskörper, Suchtgift, verbotene Waffen und Pläne zum Bau von Sprengsätzen. Beim Prozess am 22. November am Landesgericht Wiener Neustadt wurde der Täter zu zwei Jahren Haft verurteilt. LSE-Chef Roland Scherscher übernahm den Preis stellvertretend für seine verdeckten Ermittler.
Home Invasions geklärt
Auch bei Suchtgiftdelikten, versuchten Morden sowie bei der Verhinderung von Kreditbetrug und der Bekämpfung sogenannter "falscher Polizisten“ konnten die Ermittler Erfolge verbuchen. Raubermittler des Landeskriminalamtes NÖ gelang es in enger Zusammenarbeit mit internationalen Polizeibehörden, mehrere Home Invasions aufzuklären. Insgesamt wurden zwölf Tatverdächtige festgenommen und zu langen Freiheitsstrafen von bis zu 16 Jahren verurteilt.
Erwin Hameseder, der Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung, Stefan Jauk, sowie Landespolizeidirektor Franz Popp ehrten die "außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für die Sicherheit in Niederösterreich engagieren". Hameseder hob hervor, dass in einer Zeit des Wandels und vielfältiger Herausforderungen Zusammenhalt, Solidarität und gemeinsames Handeln wichtiger denn je seien, um Sicherheit und Freiheit zu bewahren.
Stefan Jauk ergänzte: "Sicherheit ist die Grundlage für ein lebenswertes Leben – ermöglicht durch das Engagement jener Menschen, die sich Tag für Tag dafür einsetzen. Mit dem Sicherheitsverdienstpreis würdigen wir diesen Beitrag und sagen Danke an alle, die mit Mut und Verantwortung unsere Gesellschaft sicherer machen.“
Schwerer sexueller Missbrauch
Neben den Polizistinnen und Polizisten wurden auch Zivilpersonen ausgezeichnet, die in gefährlichen Situationen Zivilcourage bewiesen haben. Im Sommer 2024 deckte eine aufmerksame Frau aus Böheimkirchen einen schweren sexuellen Missbrauch auf. Die Freundin ihrer Tochter war von ihrem Stiefvater missbraucht worden. Auch andere Fälle wurden in diesem Zusammenhang aufgedeckt, der Mann sitzt im Gefängnis.
Lebensgefährte mehrmals vergiftet
Beispielhaft auch die Klärung eines perfiden Mordkomplotts durch Beamte des Landeskriminalamtes NÖ. Eine 32-Jährige hatte zwei mal versucht, ihren wohlhabenden 42-jährigen Lebensgefährten mit einer Mischung aus Methanol und "Magic Mushrooms“ zu ermorden. Sie hatte ihm die Mittel in einem Getränk verabreicht und damit vergiftet. Der Mann kam gerade noch mit dem Leben davon, ist seither jedoch fast blind. Die Täterin wurde schließlich in Korneuburg zu 20 Jahren Haft verurteilt.
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