Anrainer gegen neues Wohnprojekt in Weidling

(Symbolbild)
24 Wohneinheiten statt altem Feuerwehrhaus; Anrainer fürchten weniger Parkplätze und mehr Verkehr.

Auf dem Grund des Alten Feuerwehrhauses in Weidling, einer Katastralgemeinde von Klosterneuburg (Bezirk Tulln), soll ein Neubau entstehen. Geplant sind Genossenschaftswohnungen. Anrainer haben unter dem Zusammenschluss „Team Weidling“ in einem Offenen Brief an den Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, Vizebürgermeister Roland Honeder und Ortsvorsteher Martin Trat (alle ÖVP) nun Bedenken geäußert und gleichzeitig auch Lösungsvorschläge präsentiert.

Was aus dem ehemaligen Feuerwehrhaus werden soll, war lange Zeit nicht klar. Nun steht aber fest, dass das Zeughaus der Freiwilligen Feuerwehr geschleift werden und einem Neubau weichen soll. „24 Wohneinheiten und ein größeres Geschäft im Erdgeschoß sind geplant“, sagt Irene Edtmayer vom „Team Weidling“.

Der Neubau sei von der Gemeinde als Eigentümer „genau an dem Tag eingereicht worden, an dem in der Gemeinderatssitzung die Bausperre für großvolumige Bauten beschlossen wurde“, schreiben die Anrainer in ihrem Offenen Brief. Die Nachbarn seien aber erst im Sommer 2018 informiert worden. Dieses Vorgehen habe nicht jenem Versprechen entsprochen, das Schmuckenschlager bei der Veranstaltung „Bürgermeister im Ort“ im Mai 2017 gegeben habe. Dabei sei versichert worden, sich mit den Anrainern und dem „Team Weidling“ vorab zusammenzusetzen.

Gesprächstermin

Bürgermeister Schmuckenschlager rechtfertigt das Vorgehen: „Es gab vor und nach der Bausperre Einreichungen. Das ist eine Stichtagfrage.“ Außerdem sei bereits ein Gesprächstermin für den 13. September organisiert. „Das Verfahren wird ganz normal abgewickelt.“ Und: „Selbstverständlich wird man natürlich bevor das gebaut wird, sehen, was geplant ist. Aber das Thema wird nicht versteckt.“ Wichtig sei ihm auch zu betonen, dass die Widmung, so wie sie gewünscht war, beibehalten wurde. „Das Projekt hat es schon ein Jahr vor der Bausperre gegeben, das ist Zufall, dass das dann zusammengefallen ist. Zugunsten der Anrainer wurde das Projekt auch um eine Bauklasse reduziert“, ergänzt Trat.

Besonders besorgt zeigt man sich im Offenen Brief bezüglich der Parkplatzsituation. Durch den Neubau würden 30 bis 40 Parkplätze wegfallen – und Parkplätze seien ohnehin schon Mangelware dort. „Unser Vorschlag wäre, die vorgesehene Tiefgarage nicht nur eingeschossig, sondern zweigeschossig zu planen, damit wären circa 30 Parkplätze mehr geschaffen“, heißt es in dem Brief. Trat rechnet vor, dass ein zweites Geschoß wohl zusätzlich 1,2 Millionen Euro kosten würde. „Das ist Geld, das sonst für normale Bauvorhaben verwendet werden könnte. Oder Geld, dass dann wegen 30 bis 40 Parkplätzen für Schulen fehlt “, sagt Trat.

Der zweite Punkt, der dem „Team Weidling“ am Herzen liegt: Das Furtfahrverbot. Die Anrainer befürchten, dass künftig mehr Autos die Bachquerung nutzen werden. Sie schlagen Schranken oder Boller als Lösung vor.

„Die Furt dient dazu, dass die Feuerwehr rasch zufahren kann, solange sie nicht über die Brücke fahren kann“, sagt Schmuckenschlager. „Es gibt einen Gassenabschnitt, der ist nur über die Brücke oder die Furt erreichbar oder über einen großen Umweg durch den Ortskern“, fährt er fort. Über Boller könne man diskutieren, wenn die Brücke saniert ist. Und: „Eine Hauptverkehrsroute ist dort aber nicht.“

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