Anrainer fliehen vor Festival-Lärm

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Das Frequency ist seit Donnerstag in vollem Gang. Nicht alle freuen sich über die Mega-Veranstaltung.

Während sich die Festivalbesucher auf dem Gelände vergnügen, sind viele Anrainer auf der Suche nach etwas Ruhe. Immer wieder gibt es Debatten rund um das Frequency in der nö. Landeshauptstadt. Viele St. Pöltner fühlen sich durch die Dauerbeschallung gestört. Auch über das ausgelassene Benehmen der Fans sind nicht alle erfreut.

Eva Gregorites wohnt in unmittelbarer Nähe des Konzertareals beim VAZ: „Die Musik ist bei dem Festival noch das geringste Übel. Viel schlimmer sind die vielen Camper, die einfach am Straßenrand ihre Lager aufschlagen. Es gibt ununterbrochen Gekreische und laute Musik aus mitgebrachten Boxen. Mein Hund leidet auch sehr.“ Auf die Frage, wie die drei Tage zu ertragen sind, klagt die Anrainerin: „Wenn es nur drei Tage wären. Die Besucher kommen ja schon lange vorher an. Eigentlich dauert der ganze Zirkus eine ganze Woche. Ich fahre jetzt nach Mariazell und erhole mich erst einmal.“

So wie Eva Gregorites machen es auch viele andere Anrainer, die unter dem Massenansturm leiden. Sie fliehen in den Urlaub oder quartieren sich vorübergehend bei Freunden ein. Vor allem Familien mit Kindern können die Lärm und Musik nur schwer aushalten.

Die Organisatoren wollen mit dem Frequency in St. Pölten bleiben, verrät Veranstalter Harry Jenner: „Es gibt zwar eine Handvoll Anrainer, die sich beschweren, aber das hat man leider überall. Eine Umfrage hat uns aber gezeigt, dass der Großteil der Bevölkerung nichts gegen das Festival hat. “ Laut Jenner ergab die Befragung eine 85-prozentige Mehrheit für den Festival-Standort in St. Pölten.

Wirtschaftsfaktor

Geht man dieser Tage in der nö. Landeshauptstadt in die Supermärkte, erwarten einen lange Schlangen an den Kassen. Vor allem die Geschäfte nahe des Festivalgeländes profitieren. Die Veranstalter können die Wertschöpfung für die Region nur schätzen, sprechen aber von einem zweistelligen Millionenbetrag. René Voak dazu: „Vor einigen Jahren hat Egon Smeral vom Wirtschaftsforschungsinstitut eine Studie dazu gemacht. Damals wurden die weitaus kleineren Festivals, Nuke und Lovely Days als Beispiele herangezogen. Die Untersuchung ergab eine Umwegrentabilität für die Region von zirka fünf Millionen Euro.“

Zum heutigen Abschluss des Musikgipfels spielen unter anderem die Toten Hosen auf – dann kehrt wieder Ruhe ein.

Und die Aufräumarbeiten entlang der Traisen können beginnen.

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