„Allianz wird keine Liebesheirat“

„Allianz wird keine Liebesheirat“
Stadtchef Resch verspricht Kooperation auf breiter Basis und holt dafür alle Parteien ins Boot.

Sieben Tage nach seiner Wahl im Gemeinderat hatte Reinhard Resch (SPÖ) seinen ersten, großen Auftritt als Bürgermeister der Stadt Krems.
Resch präsentierte die Ressortverteilung und versprach, die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen auf breiter Basis aufbauen zu wollen. Dass sein Vorhaben alles andere als einfach wird, musste er bereits am Ende seiner ersten Pressekonferenz eingestehen. „Sie sehen live, wie vielfältig die Meinungen aller Parteivorsitzenden sind. Unser Miteinander wird sicher keine Liebesheirat“, betonte Resch, der im gleichen Moment darüber schmunzeln musste. Zumindest sei ein neuer, positiver Ton spürbar, freute sich KLS-Mandatar Wolfgang Mahrer.

Mit Lockangeboten will Resch alle Fraktionen ins Boot holen. Er sicherte etwa jeder Fraktion zumindest ein Mandat in einem Gemeindeausschuss zu. Wie so eine Kooperation aussehen kann, versuchte er anhand des Kontrollausschusses zu zeigen. Neben ÖVP und SPÖ sind darin auch Mandatare der Freiheitlichen, Grünen und Kommunisten (KLS) vertreten.

Nicht nur das soll die Gesprächskultur zwischen den Fraktionen verbessern. „Alle Parteien bekommen die vollständige Akteneinsicht. Und jede Partei hat die Möglichkeit, im Stadtjournal eine Kolumne zu verfassen“, betonte Bürgermeister Resch.

Schuldenabbau

Vizebürgermeister Wolfgang Derler (ÖVP) sieht das Übereinkommen mit der SPÖ als Basis für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Für ihn sei der Schuldenabbau eines der obersten Ziele. „Wir waren schon auf einem guten Weg. Dieser Kurs muss in Übereinstimmung mit den anderen Parteien fortgesetzt werden“, sagte Derler, der natürlich einräumt, dass auch in Zukunft Investitionen notwendig seien. Demnächst soll gemeinsam mit einer Budgetplanung begonnen werden.

Bürgermeister Resch will auch die umstrittene „Grüne Zone“ – ein heißes Wahlkampfthema – prüfen lassen. „In zwei bis drei Wochen werden wir genau wissen, ob es rechtlich möglich, die Grüne Zone auszusetzen oder nicht“, betonte Resch. Nächstes Jahr will er eine einfachere Parkraumbewirtschaftung präsentieren.

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