Allentsteig: Volksentscheid über Plansch-Vergnügen
Der Beschluss ist gefasst. Die Bürger von Allentsteig, Bezirk Zwettl, sollen im Jänner entscheiden, ob das neue Freibad nach den Plänen der ÖVP gebaut werden soll. Die Gemeinderätin der Liste „Pro Allentsteig", Erika Jungwirth, freut sich über die Volksabstimmung, weil sie überzeugt ist, dass die Mehrheit dagegen stimmen wird. Auch die Volkspartei will Klarheit. Nur die FPÖ reagiert skeptisch.
Wie berichtet, soll das bestehende Waldbad aufgegeben werden, weil es laut Bürgermeister Andreas Kramer veraltet ist und ständige Reparaturen zu teuer kommen. Er will um 560.000 Euro ein touristisch ansprechendes Badezentrum errichten lassen. Dafür soll im Stadtsee ein „fischfreies" Schwimmbecken entstehen. Dabei sehen die Oppositionsfraktionen aber das Biosphärenreservat gefährdet. „Viele Bewohner sehen das genauso und lehnen das Bauprojekt ab, weil die schöne Seelandschaft zerstört wird", erklärt Jungwirth.
Ihr persönlicher Gegenvorschlag: Das bestehende „Waldbad" mit einer Fotovoltaikanlage zur energieautarken Modellanlage aufrüsten. Auch die Freiheitlichen wollen das bisherige Bad – umgebaut – erhalten.
Wahlgang
Am 20. Jänner 2013 sollen die Bewohner sowohl über die Wehrpflicht als auch die Pläne der ÖVP abstimmen. „Wie die Formulierung der Frage aussehen wird, muss der Gemeinderat im November entscheiden", erklärt Werner Schuh, Mitarbeiter der Stadtgemeinde.
„Leider haben die anderen Fraktionen sehr viel Porzellan zerstört. Ihnen ging es nur um negative Stimmung und nicht um die Fakten", klagt ÖVP-Stadtrat Reinhard Waldhör. Er hofft auf hohe Beteiligung und einen klaren Volksentscheid. „Im Gegensatz zum FPÖ-Plan ist unser Konzept um die Hälfte billiger", sagt Waldhör. Die Blauen geben sich wortkarg, obwohl sie mit ihren 450 Unterschriften die Abstimmung erzielten. „Es stimmt, sie wurde beschlossen", erklärt FPÖ-Stadtrat Alois Kainz. Zuletzt warf er der ÖVP vor, dass sie den Entscheid erst nach dem Baustart durchführen wolle.
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