Allentsteig: Badpläne schlagen hohe Wellen

Allentsteig: Badpläne schlagen hohe Wellen
Zwei Parteien fordern Volksbefragung und wollen Schwimmbad im See verhindern. ÖVP-Ortschef spricht von Panikmache.

Das ist doch eine reine Verschandelung des Stadtsees", sagt PRO-Gemeinderätin Erika Jungwirth: "Es droht ein massiver  Eingriff in die Natur des Gewässers." Ein mehrheitlich im Gemeinderat beschlossenes Projekt unter dem Titel "Baden im Stadtsee" lässt in Allentsteig, Bezirk Zwettl, die Wogen hochgehen. Die FPÖ-Politiker versuchen sogar mittels eines Initiativantrags, die Gemeinde zu einer Volksbefragung zu zwingen. ÖVP-Bürgermeister Andreas Kramer versteht die Aufregung nicht und spricht von Polemik der Freiheitlichen.

Der Konflikt versteckt sich hinter dem neutralen Projekttitel: Das neue und zirka 560.000 Euro teure Badezentrum  beinhaltet auch den Bau eines neuen Schwimmbeckens, das  in einer abgegrenzten, fischfreien  und gefilterten Form im bestehenden Stadtsee errichtet werden soll. Gleichzeitig bedeutet der Neubau, Abschied vom bestehenden Freibad zu nehmen. "Das Projekt ruiniert unsere wunderschöne Seelandschaft. Viele Bürger haben mich aufgefordert, etwas  gegen die Zerstörung zu tun", betont FPÖ-Stadtrat Alois Kainz. Da sein Abänderungsantrag  für den Erhalt des Freibads und den Verzicht des "Schwimmbeckens im See" im Gemeinderat abgelehnt wurde, will er mit einer Unterschriftenaktion eine Volksbefragung erwirken. Fast 450 Unterschriften hat er schon gesammelt, mit denen  Kainz die Gemeinde auffordern will, "im Sinne der direkten Demokratie" eine  Befragung durchzuführen. Auch PRO-Gemeinderätin Erika Jungwirth wünscht sich, dass der Betrieb des Waldbads aufrecht bleibt.

ÖVP-Bürgermeister Kramer  kontert und spricht von Panikmache und  populistischen Aussagen  oppositioneller Parteien. "Ich kann die Aufregung nicht verstehen.  Seit eineinhalb Jahren sind Bürger und Parteien eingeladen, am Entscheidungsprozess mitzuarbeiten. Selbst Jugendliche wurden gefragt. Wir haben uns andere Projekte angesehen und  Meinungen  berücksichtigt", erklärt Kramer. Für den Bürgermeister ist klar, dass  Handlungsbedarf besteht. "Das bestehende Freibad ist längst veraltet. Ständig fallen hohe Kosten für Pumpen und andere Reparaturen an", sagt Kramer. Er ist überzeugt, dass mit dem neuen Projekt der Stadtsee besser vermarktet wird und zugleich neue Gäste angelockt werden. "Das hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen", sagt Kramer.

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