Aktion Schutzengel: Gefahren auf dem Schulweg reduzieren
VON MELANIE BAUMGARTNER
Für mehr als 68.000 Volksschul- und 54.000 Kindergartenkinder – davon mehr als 16.000 Taferlklassler – beginnt morgen wieder die Schule. Gerade für Schulanfänger bringt nicht nur der Schulstart, sondern auch der Schulweg neue Herausforderungen. Im Idealfall haben sie den Schulweg bereits gemeinsam mit ihren Eltern erkundet, dennoch kann die Strecke vom Zuhause bis zur Schule zur Gefahr werden.
Die Aktion Schutzengel soll Kinder auf die Gefahren auf dem Schulweg aufmerksam machen und gleichzeitig das Bewusstsein der Autofahrer schärfen. Mit Plakaten im Straßenverkehr werden die Autofahrer auf die Aktion aufmerksam gemacht.
Kinder bekommen zudem ein reflektierendes Klack-Armband, um für die Verkehrsteilnehmer besser sichtbar zu sein. In Schulklassen und Kindergärten werden außerdem Wandzeitungen mit Sicherheitstipps aufgehängt. An gefährlichen Stellen oder Schulwegen werden Tempomessgeräte aufgestellt, die die Autofahrer bremsen sollen. Ein qualifizierter Partner übernimmt die Montage der Tempoanzeigen. Begleitet wird die Aktion Schutzengel in diesem Jahr von Patin Sabine Petzl, die sich für die Verkehrssicherheit der Kinder einsetzen möchte.
„Neben der Bewusstseinsbildung durch die Aktion Schutzengel wird auch seitens des Landes NÖ sowie von den Gemeinden laufend an Verbesserungen der Verkehrssicherheit gearbeitet“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Knapp 100 gefährliche Straßenstellen werden jedes Jahr entschärft, beispielsweise durch Schutzwege, Umfahrungen, Ampeln oder Kreisverkehre.
Vor allem durch Umfahrungen soll der Verkehr aus den Stadt- und Siedlungsgebieten gelagert werden. Heuer werden allein 35 Millionen Euro in den Bau und die Planung von Umfahrungen fließen. „Damit können wir zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen“, sagt Mikl-Leitner, die dem Sicherheitsforum NÖ sowie allen Partnern für die Unterstützung dankt.
Der KURIER ist wieder als Medienpartner bei der Aktion Schutzengel dabei. „Gerade zu Schulbeginn müssen sich wieder alle Autofahrer bewusst werden, dass Kinder im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. Wir müssen auf unsere Kinder besonders gut aufpassen“, betont KURIER-Chronik-Chef Martin Gebhart.
In ganz Österreich ereignen sich pro Jahr rund 500 Unfälle auf Schulwegen. Vor allem eine Kombination aus überhöhter Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und herbstlichen Fahrbedingungen sorgt für ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.
Belohnung für Kinder
Wer bei der Aktion Schutzengel teilnimmt, wird zusätzlich belohnt. Kindergartenkinder, die ihre Zeichnungen vom „Schulweg“ an info@aktion-schutzengel.at senden, erhalten dafür eine kleine Überraschung (solange der Vorrat reicht). 28 Volksschulklassen haben zudem die Möglichkeit, sich als „Schutzengelklassen“ ausweisen zu lassen und Geschenke zu gewinnen. Nähere Informationen unter: www.aktion-schutzengel.at
Auch KURIER-Leser können ein Zeichen für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr setzen: Mit einem Coupon (siehe unten) kann auf Gefahrenzonen aufmerksam gemacht werden.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit via eMail an die Adresse schutzengel@kurier.at auf gefährliche Stellen im Straßenverkehr hinzuweisen. Der KURIER leitet die Anregungen anschließend an Experten des Landes weiter.
Sich sichtbar machen
Um für alle Verkehrsteilnehmer sichtbar zu sein, ist es von Vorteil, helle Kleidung zu tragen und Reflektor-Streifen anzubringen.
Nach links und rechts sehen
Bevor die Straße überquert wird, ist es wichtig, auf dem Gehsteig stehen zu bleiben um zu schauen, ob ein Auto kommt. Zuerst nach links, dann nach rechts und dann wieder nach links schauen. Kommt von beiden Seiten kein Auto, kann die Straße überquert werden.
Zebrastreifen benutzen
Wenn ein Zebrastreifen in der Nähe ist, gilt es, diesen zu benutzen.
Rote Ampel heißt „Stop“
Wenn die Fußgängerampel rot leuchtet, darf die Straße nicht überquert werden. Erst wenn die Ampel auf grün schaltet, darf man gehen. Jedoch muss man auch hier aufmerksam sein, denn selbst wenn die Fußgängerampel grün ist, können Autos über die Straße fahren.
Aus dem Bus aussteigen
Wenn man aus dem Bus aussteigt, sollte man nicht sofort über die Straße laufen. Erst wenn der Bus weggefahren ist, ist ein sicheres Überqueren möglich.
Zu spät bei Bus oder Bahn
Wenn man spät dran ist, sollte man auf keinen Fall über die Straße laufen, um den Bus oder die Bahn noch zu erwischen. Am besten den nächsten Bus nehmen und sicher in die Schule kommen.
Parkende Autos
Am Straßenrand parkende Autos versperren die Sicht auf die Straße. Am besten vermeidet man, die Straße zu überqueren, wenn Autos am Rand parken.
Auf E-Autos achten
Elektroautos sind sehr leise und meist erst sehr spät zu hören. Deshalb ist es wichtig, sich nicht ausschließlich auf seine Ohren zu verlassen. Bevor man die Straße überquert, sollte man immer nach links und rechts schauen.
Im Auto anschnallen
Erst wenn man über 1,50 Meter groß oder zwölf Jahre alt ist, darf man ohne Kindersitz im Auto fahren. Und nicht vergessen: immer anschnallen!
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