Aktion scharf als "Weckruf für Lkw-Fahrer"

Gruppeninspektor Machtinger (l.) war einer von 18 Beamten, die bei den Schwerpunktkontrollen im Einsatz waren
20 Prozent ohne Winterausrüstung unterwegs.

"Zeigen Sie mir bitte die Winterreifen und die Schneekette", sagt Gruppeninspektor Albert Machtinger zu einem Lkw-Fahrer. Er arbeitet bei einer Schwerpunktkontrolle für den Schwerverkehr an der Ost-Autobahn A4 mit. Seit 1. November müssen Kfz über 3,5 Tonnen mit der Winterausrüstung unterwegs sein.

Durch ein automatisches Ausleitsystem werden die Lkws zum Verkehrskontrollplatz Bruck an der Leitha, den es seit 2015 gibt, gebracht. "Dann werden die Lkws von den Exekutivbeamten vorselektiert und die WinterausrüstungWinterreifen, Schneeketten, Zustand der Reifen und Profiltiefe – kontrolliert", erklärt Dietmar Edel, Asfinag-Autobahnmeister. In der mehrstündigen Aktion am Dienstag wurden 371 Schwerfahrzeuge kontrolliert, knapp 20 Prozent der Lenker führten keine Schneeketten mit, vergangenes Jahr waren es 25 Prozent.

Die Schwerpunktkontrolle soll auch eine Präventionsmaßnahme sein: "Es ist als Weckruf für die Lkw-Fahrer gedacht, dass sie in der Not gut ausgestattet sind. Eine mangelnde Ausrüstung ist kein Kavaliersdelikt", sagt Chefinspektor Hannes Palmetzhofer. Die Nachricht, dass kontrolliert wird und saftige Strafen bei Verstößen drohen, spreche sich wie ein Schneeballsystem herum. Die Zahl der Verstöße, wobei mindestens 300 Euro drohen, würde dadurch sinken.

Osteuropa

Der Verkehrskontrollplatz befindet sich nur 30 Kilometer von der Grenze entfernt. "Es ist eine klassische Transit- und Pendelstrecke, im weiteren Verlauf kommen Bergstücke. Es macht Sinn, hier zu kontrollieren", sagt Edel. Die meisten Lkw-Fahrer kommen aus osteuropäischen Ländern. Machtinger hat deshalb sogar Kroatisch gelernt. Der erste Fahrer, den er kontrolliert, kommt jedoch aus Rumänien und ist vorschriftsmäßig unterwegs. Doch bereits der nächste Lenker aus Polen muss 300 Euro Strafe zahlen.

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