Ärztekammer Niederösterreich sieht extremen Mangel bei den Notärzten

Ärztekammer Niederösterreich sieht extremen Mangel bei den Notärzten
Nachwuchs fehlt, Unterversorgung droht

Die Ärztekammer für Niederösterreich ortet einen „dramatischen“ Notärztemangel. „Wir sehen die Sicherheit und das Leben des Einzelnen bei einem medizinischen Notfall deutlich gefährdet“, warnte Präsident Harald Schlögel. Noch im August sollen Vertreter des Landes, der Rettungsorganisationen und der Ärztekammer Lösungen erarbeiten.

Je dünner die Stützpunkte besetzt seien, desto länger seien die Anfahrtswege und desto unwahrscheinlicher sei es, einen freien Notarzt anzutreffen, so Schlögel. Arbeitsdichte und Belastung würden immer höher, was den Mangel zusätzlich verschärfe.

Die Ursachen sind vielfältig. Es gehen viel mehr Notärzte in Pension als neue nachkommen. Grund dafür sei eine viel aufwendigere Ausbildung, aber auch, dass physische und psychische Belastung nicht mit dem Honorar zusammenpassen, sagt Franz Tödling, Leiter des Referats für Notfall- und Rettungsdienste in der NÖ Ärztekammer. Er sprach sich für die Ausweitung des Pilotprojekts Telemedizin vom Bezirk Tulln auf ganz NÖ aus. Dabei klären Notärzte über eine App mit Sanitätern vor Ort erste Maßnahmen bei Verletzten ab. Höhere Honorare und durchgängig mit Ärzten besetzte Rettungsstützpunkte sind weitere Forderungen.

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