Ab Dezember mehr Züge auf den Nebenbahnen
Die neuen ÖBB-Fahrpläne, die in Niederösterreich Verbesserungen auf insgesamt sechs Regionalbahnen bringen werden, sind auf Schiene. Ab 9. Dezember fahren die Züge auf der Kamptal-, Kremser-, Traisental-, Erlauftal-, Puchberg- und Gutensteinerbahn wesentlich öfter als bisher. Durch das erweiterte Angebot ergeben sich ungefähr 500.000 mehr Bahnkilometer und 1,9 Millionen zusätzliche Sitzplätze. Dafür investiert das Land Niederösterreich rund fünf Millionen Euro. „Mit diesem Paket erleben wir eine deutliche Stärkung des öffentlichen Zugverkehrs und eine Ausweitung des Angebots ganz im Sinne der Pendler“, erklärt Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).
In erster Linie will man neben den Berufs- und Bildungspendlern auch Touristen und Gelegenheitsfahrer dazu bewegen, die Regionalbahnen im größten Flächenbundesland Österreichs stärker zu nutzen. Um das Ziel zu erreichen, ist ein „wichtiger Schritt, die Fahrpläne so zu vereinfachen, dass sie mithilfe von Halbstunden- und Stundentakten leichter einprägsam werden“, sagt Wolfgang Schroll, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Ostregion (VOR). Daher soll es auch viele Fußnoten und Eingrenzungen wie etwa „verkehrt nur von 1. Mai bis 26. Oktober“ nicht mehr geben.
Stundentakt
Neu ist, dass es nicht nur werktags, sondern auch am Wochenende auf der Kremser- und Kamptalbahn sowie auf der Erlauftal-, Traisental-, Puchberger- und Gutensteinerbahn einen täglichen Stundentakt geben wird. Bisher war dieser nur auf die Sommersaison beschränkt. Mit den zusätzlichen Zügen will man die An- und Abreise im Ausflugs- und Freizeitverkehr erleichtern – allein auf der Kremserbahn sind zwischen St. Pölten und Krems 2300 zusätzliche Verbindungen vorgesehen, auf der Traisentalbahn wird es rund 7200 weitere Züge geben, auch die Gutensteinerbahn soll um rund 4600 Verbindungen aufgestockt werden.
Darüber hinaus ist ein lückenloser 30-Minuten-Takt von Montag bis Freitag jeweils am Nachmittag auf der Traisental-, Kremser- und Gutensteinerbahn geplant. Zudem werden die Betriebszeiten im Abendverkehr ausgeweitet. Zwischen St. Pölten und Krems fährt der letzte Zug um 23.05 Uhr, von Horn nach St. Pölten um 20.08 Uhr. Auf Wunsch der Hochschule Wieselburg wurde auf der Erlauftalbahn auch eine kürzere Umstiegszeit von und zum „Rex+“ berücksichtigt.
Schon zuletzt hätten Maßnahmen zu einem Fahrgastzuwachs geführt, meint Schleritzko. Auf der Kamptal- und Traisentalbahn seien jeweils 20 Prozent mehr Gäste unterwegs. „Wenn das Service passt, steigt auch die Nachfrage“, freut sich der Verkehrslandesrat. Im heurigen Jahr betrugen die Investitionen des Landes in den Nah- und Regionalverkehr mehr als 84 Millionen Euro.
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