600 Anzeigen in neun Stunden

Pensionist Karl Kleemann zeigt sich über die Raserei empört.
Radar-Messungen bei Böheimkirchen zeigten "Raser-Wahnsinn" auf.

Die Landesstraßen 110 und 129 im Großraum Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten gehören sicherlich nicht zu Niederösterreichs Hauptverkehrsrouten. Doch als die Polizei am Mittwoch eine Serien-Radar-Messung durchführten, staunten die Beamten nicht schlecht. Innerhalb von neun Stunden wurden über 600 Geschwindigkeitsübertretungen registriert. Einigen Fahrzeuglenkern gelang sogar das Kunststück, dass sie binnen weniger Minuten gleich zwei Mal geblitzt wurden. Insgesamt standen sechs Radargeräte im Einsatz.

"Mich wundert das Ergebnis eigentlich überhaupt nicht", sagt Pensionist Karl Kleemann, der in Böheimkirchen an der Hauptstraße wohnt. "Die Leute fahren viel zu schnell, die wenigsten halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Man müsste die Kontrollen noch verstärken, da wird noch zu wenig gemacht."

Die Raserei am Land ist nun auch zu einem Politikum geworden. Denn die Böheimkirchener Grünen wollen nun, dass die Gemeinde selbst Radarboxen aufstellt und straft. Rechtlich ist das mittlerweile wieder möglich (KURIER berichtete).

"Wir werden so oft von den Menschen angesprochen, dass endlich was gegen das Schnellfahren unternommen werden muss. In unserer Region ist es leider besonders schlimm", berichtet Gemeinderätin Maggie Dorn-Hayden.

Vizebürgermeister Johann Hell betont, dass die Gemeinde schon vor einiger Zeit ein Tempomessgerät angeschafft hätte. "Es dient zwar nur dazu, dass sich die Autofahrer einbremsen. Aber es zeigt Wirkung", erzählt der Politiker. Bei der Polizei betont man, dass die Kontrollen im Bezirk fortgesetzt werden würden.

Kommentare