300 Tempo-Anzeigen bei Niederösterreich-Rallye
vonJürgen zahrl„Heuer hatten wir schon weit weniger Anzeigen als im Vorjahr“, sagt Helmut Schöpf, Organisator der Niederösterreich-Rallye im Bezirk Melk. In seiner Aussage schwingt Galgenhumor mit. Er ärgert sich darüber, dass die Polizisten ausgerechnet während der Motorsportveranstaltung „übertriebene Kontrollen“ durchführen. Heuer sind laut Polizei knapp 300 Tempoüberschreitungen gemessen worden. Darunter sollen 45 Teilnehmer der Rallye gewesen sein. Da sich viele Piloten nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen abseits der Sonderprüfungen halten, seien diese Messungen notwendig, erklärt die Polizei.
Negativer Höhepunkt der jüngsten Motorsportveranstaltung am Wochenende: Ein steirischer Pilot wurde außerhalb einer Sonderprüfung im Ortsgebiet von Streitwiesen in der Gemeinde Weiten im Bezirk Melk mit 105 Stundenkilometern, ein ungarischer Rallyefahrer mit Tempo 91 ertappt. Insgesamt hat die Polizei 282-mal geblitzt. „Die Anzahl der Anzeigen ist deswegen so hoch, weil die mobilen Radarboxen an fünf verschiedenen Plätzen aufgestellt wurden“, so Schöpf. Trotzdem findet er positive Worte zur heurigen Bilanz: „Im Vorjahr waren es mehr als doppelt so viele Anzeigen“, sagt der Organisator.
2018 wurden mehr als 750 Radarstrafen ausgestellt. „Darunter waren jedoch nur sieben Rallyefahrer. Die meisten Temposünder waren andere Verkehrsteilnehmer“, erklärt der Organisator. Er vermutet, dass seine Veranstaltung nicht mehr erwünscht sei. „Seit es bei der Legenden-Rallye im Juli 2018 viele Anzeigen gab, ist die Akzeptanz solcher Events gesunken“, sagt Schöpf.
Sicherheit
„Wir haben nichts gegen die Veranstaltung“, sagt Polizeisprecher Walter Schwarzenecker. „Obwohl die Kontrollen angekündigt werden, halten sich viele Piloten nicht an die Beschränkungen. Im Ortsgebiet geht es auch um die Sicherheit von Radfahrern und Kindern.“
Abseits der Rallye kam es zu einem spektakulären Vorfall: Auf der B3 bei Weins, Bezirk Melk, löste sich ein mit einem Rallye-Fahrzeug beladener Anhänger und rollte in die Donau. Bei der fünf Stunden dauernden Bergung waren mehrere Feuerwehrtaucher im Einsatz.
Kommentare