30 Beamte für Problemzone Bahnhof
Das Projekt ist noch geheim. Die bisherigen Verhandlungsrunden haben unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, im Rathaus gibt man sich äußerst zugeknöpft. Kein Wunder, schließlich geht es um ein heikles Thema, das seit Monaten politisch wie auch in der Öffentlichkeit heftig diskutiert wird: die Sicherheitslage am St. Pöltener Hauptbahnhof. Jetzt, mitten im Wahlkampf für die Gemeinderatswahlen am 17. April, zeichnet sich plötzlich eine Lösung für die Problemzone Hauptbahnhof ab.
Messer-Attacken, Massenschlägereien und Pöbeleien gegen Zugpassagiere haben dazu geführt, dass eine Gruppe von Bürgern und Geschäftsleuten im Vorjahr Alarm schlug. Gemeinsam sammelten sie mehr als 1800 Unterschriften, um ihrer Forderung nach einem Wachzimmer am Bahnhof Nachdruck zu verleihen.
Die Politik fand eine Lösung, die in weiterer Folge aber niemanden zufrieden stellte. In einem ehemaligen Blumengeschäft wurde ein Polizeistützpunkt errichtet, der allerdings die meiste Zeit komplett verwaist war. Bei Einsätzen rückten die Beamten auch weiterhin von der Polizeiinspektion Rathausplatz an. Zu tun gab es für die Beamten jedenfalls genug. Das liegt auch an der Frequenz. Täglich sind bis zu 30.000 Menschen zwischen Wien und St. Pölten mit dem Zug unterwegs.
Stadtkern
Jetzt denken Bürgermeister Matthias Stadler und die Exekutive offenbar in größeren Dimensionen. Wie der KURIER erfuhr, soll die Inspektion Rathaus zum Bahnhof verlegt werden. Das würde bedeuten, dass künftig bis zu 30 Polizisten direkt am Kriminalitätshotspot der City ihren Dienst versehen könnten. "Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten", berichtet ein Insider.
Polizeiintern würde man eine Verlegung des Wachzimmers jedenfalls begrüßen. Durch die verlängerte Fußgängerzone der Kremser Gasse gehöre der Bahnhof mittlerweile zum Stadtkern und sei schnell zu erreichen, heißt es. Da auch viele Vorfälle rund um das Bahnhofsgelände registriert werden, könnte man den Betroffenen noch schneller zu Hilfe eilen und vielleicht den einen oder anderen Täter rascher schnappen.
Resolution
Einig sind sich die Parteien jedenfalls, dass sie eine Sicherheitszentrale am Areal des Bahnhofs wollen. Das haben sie auch schon per Resolution beschlossen, die an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner geschickt wurde.
Wie schnell jetzt die Pläne umgesetzt werden können, wollte man im Rathaus nicht sagen. Es gäbe dazu keine neue Informationen, heißt es. Bald könnte die Bürger aber schon mehr erfahren. Vermutlich noch vor dem 17. April.
Kommentare