29 Rumänen aus einer Stadt in Österreich auf Einbruchstour

Auch Firmen waren Ziel der Täter
Die Kripo konnte drei ausländische Banden ausforschen, die einen Schaden von 2,5 Mio. Euro angerichtet haben sollen.

Wer in der rumänischen Stadt Caracal im Landkreis Olt an schnelles Geld kommen wollte, der hatte zwei Möglichkeiten: Sich eine ehrliche Arbeit suchen, oder Kontakt mit drei Capos aufnehmen, die immer auf der Suche nach Helfern waren.

Allerdings handelte es sich bei dem "Jobs" um Beutezüge, die in weiterer Folge in Österreich durchgeführt wurden. "Fahrer kassierten 100 Euro, wer sich an den Einbrüchen aktiv beteiligte konnte bis zu 500 Euro verdienen", berichtet Chefermittler Gerhard Walli vom Landeskriminalamt Niederösterreich (LKA).

Insgesamt sollen 52 Coups auf das Konto der Bande gehen. Geplündert wurden Firmen und Baustellen in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark. Das Diebesgut, bei dem sich vor allem um Baumaschinen, Werkzeug und Transportfahrzeuge handelt, wurde schließlich auf Märkten in Rumänien verkauft.

Cobra-Einsatz

Auf die Schliche kamen die Fahnder den mutmaßlichen Tätern, als sie im Mai 2016 in Bruck an der Leitha von einer Baustelle Maschinen im Wert von 50.000 Euro stahlen. Im Zuge der Ermittlungen wurde eine Rückdatenerfassung durchgeführt, so gelangten die Kripo an die Telefonnummern der Verdächtigen. Bei einem Cobra-Einsatz im Bezirk Amstetten konnte ein Teil der Gruppe auf frischer Tat ertappt werden. Ein Tatort war laut Polizei auch die Baustelle des neuen Universitätsklinikums St. Pölten. Neun Container wurden in einer Nacht aufgebrochen.29 Personen, die alle aus Caracal stammen sollen, sitzen nun hinter Schloss und Riegel. Die Schadenssumme beträgt rund 1,6 Millionen Euro.

29 Rumänen aus einer Stadt in Österreich auf Einbruchstour
walli, prucher, götz
"Die Zusammenarbeit mit der Justiz und den Kollegen in Rumänien hat hervorragend funktioniert", betonten Landespolizeidirektor Franz Prucher und Johann Götz vom LKA.

14 Aliasnamen

Ins Visier der Kriminalisten gerieten aber auch noch zwei weitere Banden. Bei der einen Tätergruppe handelt es sich wiederum um Rumänen, die in Österreich in 61 Firmen eingebrochen haben sollen. Der 43-jährige Chef der Truppe, der sich mit 14 Aliasnamen ausgewiesen haben soll, suchte die Tatorte vorab im Internet aus. Bei den Einbruchstouren wurden dann unter anderem Bargeld, Laptops, Kameras und Werkzeug gestohlen.

Hinter Gittern sitzt nun auch ein Teil einer 13-köpfigen Bande aus der Slowakei, die sich auf den Diebstahl von Motorrädern spezialisiert hatte. Drei Verdächtige sind noch flüchtig.

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