22. Wachaumarathon am Sonntag: „Mein Lauf in die Pension“
„Das wird mein Lauf in die Pension“, erzählt Willis Haiderer-Pils aus Krems. Wenn die 61-Jährige am Sonntag beim 22. Wachaumarathon über 42,195 Kilometer an den Start geht, ist das ihr letztes Rennen von Emmersdorf nach Krems, bevor die Immobilienverwalterin am Montag nach Dienstschluss in den Ruhestand geht. „Laufen werde ich aber weiterhin“, sagt sie. Schon bisher war sie bei allen Wachaumarathons mit dabei. „Mindestens 25-mal möchte ich mitlaufen“, erzählt die Niederösterreicherin und definiert schon ihr nächstes Ziel: „Vielleicht mache ich sogar bis zu meinem 70. Geburtstag weiter.“
Als Haiderer-Pils vor mehr als 20 Jahren mit dem Laufen begann, waren ihre Gewichtsprobleme der Antriebsmotor. „Ich hatte zu rauchen aufgehört und zugenommen“, erzählt die 61-Jährige. Gut vorbereitet und motiviert bewältigte sie 1997 die „10 Meilen von Krems“, die einigen Läufern noch als Vorgänger-Veranstaltung des Wachaumarathons bekannt sind.
„Auch wenn ich seit 2015 Triathlons absolviere, ist dieser Lauf vor meiner Haustür noch immer ein Pflichttermin“, schildert Haiderer-Pils ihre Beweggründe. Der Bewerb entlang der Donau und zwischen den Weinbergen sei wunderschön. Und es sei ein tolles Gefühl, nach dem Ziel zu spüren, die Strapazen überstanden zu haben.
Bestzeit
Bisher hat sie dort sieben Läufe über die ganze, acht über die halbe und sechs Mal die Viertel-Distanz geschafft. „Seit 2013 bin ich keinen ganzen Marathon mehr gelaufen, weil ich gespürt habe, dass der Körper nicht mehr so mitspielt“, erzählt Haiderer-Pils. Ihre absolute Bestzeit lag unter vier Stunden, beim letzten Antritt brauchte sie schon mehr als fünf Stunden. „Inzwischen fühle ich mich als Triathletin wieder fitter und bin überzeugt, dass es heuer besser klappt“, versichert die Kremserin.
Eine Bestzeit strebt Alexander Ruttinger, 22, aus Grieskirchen (OÖ) beim Halbmarathon – sein zweiter überhaupt – an. „Ich möchte in einer Lederhose den Weltrekord eines Australiers knacken“, sagt Ruttinger. Der Oberösterreicher muss dafür 1:36,39 Stunden unterbieten, damit er den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde schafft.
Testläufe
„Auf meiner To-Do-Liste steht, dass ich ein Mal in meinem Leben Weltrekordhalter sein möchte“, sagt der Student. Ohne Lederhose habe er diese Zeit schon locker geschafft. „Zwar ist die Hose ein bisschen störend, aber meine Testläufe waren positiv“, erklärt Ruttinger. Seinen Rekordversuch verknüpft er mit einer Spendenaktion für die Muskelforschung. Sein großes Ziel sind 2.110 Euro – in Anlehnung an die Distanz von 21,1 Kilometern. Weitere Infos unter: www.facebook.com/SchlachtinTracht.
Um die Verpflegung der Sportler mit Wasser, isotonischen Getränken oder Bananen kümmern sich seit dem ersten Wachaumarathon jedes Jahr auch Michaela und Josef Bauernberger nahe Krems. „Wenn Tausende Läufer beim Halbmarathon bei uns vorbei kommen, wird es stressig“, erzählt Josef. Mit einem extrabreiten Schneeschieber, den er selber konstruiert hat, säubert er immer wieder die Straße vom Plastikmüll, damit keiner ausrutschen kann. Indessen schaut seine Frau Michaela, dass die Streckenposten mit Kaffee und Kuchen versorgt sind.
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