18-jähriger Kletterer dürfte durch Sicherungsfehler am Schneeberg abgestürzt sein

Opfer wurde von Polizeihubschrauber geborgen (Symbolbild)
Den tragischen Unfalltod eines jungen Alpinisten am Samstagnachmittag am Schneeberg wird man wohl nie ganz erklären können. Der 18-jährige Niederösterreicher war auf einer Klettertour der Schwierigkeitsstufe 7+ in der bekannten Stadelwand in den Tod gestürzt. Trotz perfekter Ausrüstung und guter alpiner Kenntnisse dürfte dem Sportler ein fataler Fehler bei der Eigensicherung zum Verhängnis geworden sein.

Unglück ereignete sich am Samstag am Scheneeberg
Bedienstete der Alpinen Einsatzgruppe der Landespolizeidirektion NÖ wurden am Samstag gegen 13.55 Uhr über den Kletterunfall am Schneeberg im Gemeindegebiet von Reichenau/Rax alarmiert. Ein Alpinist, der sich zur selben Zeit auf einer parallelen Tour in der Wand befunden hatte, sah den jungen Kletterer unmittelbar in die Tiefe stürzen. Der Augenzeuge setzte sofort den Notruf ab und informierte dabei, dass das Unglück am Steig „Moderne Zeit“ passiert sei.

Zwischenlandung des Polizeihubschraubers bei Bergungseinsatz
Neben den Beamten der Alpinen Einsatzgruppe Süd wurde auch der Rettungshubschrauber zur Unglücksstelle geschickt. Doch der Notarzt konnte nur mehr den Tod des aus dem Bezirk Melk stammenden 18-Jährigen feststellen. Laut KURIER-Informationen dürfte er an die 80 Meter in die Tiefe gestützt sein. Per Taubergung mit dem Polizeihubschrauber "Libelle Romeo“ musste dann die Leiche geborgen werden.
Ein Team der Alpinpolizei war am Sonntag erneut in der Stadelwand eingestiegen und hat sich am Klettersteig zu Absturzstelle begeben, um die genaue Absturzursache herauszufinden. Wie auch vom Augenzeugen berichtet hatte der junge Mostviertler die Klettertour alleine durchstiegen.
Fehler
Bei den Vorbereitungen zum Abstieg dürfte ihm ein fataler Fehler unterlaufen sein. "In einem kurzen ungesicherten Moment ist er abgestürzt“, so ein Beamter der Alpinpolizei. Ob es Eigenverschulden war oder ein Materialfehler vorlag, soll noch ermittelt werden.

Tragische Seilbergung
"Es ist vermutlich beim Ein- oder Umhängen des Seiles passiert. Oder es könnte auch ein medizinischer Zwischenfall gewesen sein“, schildert Raimund Schweigerlehner von der Landespolizeidirektion NÖ den letzten Wissensstand rund um die Tragödie.
Die Route "Moderne Zeiten“ ist technisch anspruchsvoll und mit Schwerlastankern gut gesichert. In der Fachliteratur wird sie als überregional bekannter Sportkletterklassiker beschrieben.
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