14 Einbrüche bei Postpartnern

spar-chef walter binder (li.) tresoreinbruch lilienfeld
Weil sie Bargeld im Shop vorrätig haben müssen, werden Postpartner von Gangstern ins Visier genommen.

Weil sie Bargeld im Shop vorrätig haben müssen, werden Postpartner von Gangstern ins Visier genommen. Doch die Ermittler sind den Tätern dicht auf den Fersen. Mitte November 2012 erwischte es Walter Binder. Der Chef des Spar-Marktes in Lilienfeld musste sich über ungebetene Gäste ärgern. Unbekannte waren in den Supermarkt eingedrungen und schnitten einen 1500 Kilogramm schweren Tresor auf. Die Panzerknacker erbeuteten dabei mindestens 40.000 Euro.

Was damals noch keiner wusste: Der Coup war nur der Auftakt zu einer wahren Einbruchsserie, die vor allem Postpartner im Mostviertel betrifft. Einbrüche in St. Pölten-Land, Melk und Scheibbs folgten. „Die Bande hat schon 14 Mal zugeschlagen“, berichtet ein Insider. Das Landeskriminalamt hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen. Dem Vernehmen nach stehen die Chancen aber nicht schlecht, dass die Täter gefasst werden können. Es konnten schon verräterische Spuren gesichert werden.

Warum sich die Ganoven ausgerechnet auf Postpartner spezialisiert haben, liegt auf der Hand. Denn die Betreiber müssen in den Shops immer eine gewisse Summe an Bargeld vorrätig haben. „So steht es jedenfalls in den Richtlinien der PSK“, berichtet einer der Betroffenen.

Tresor mitgenommen

Mittlerweile steht auch fest, dass die Kriminellen von 17. bis 19. Dezember vor allem in den Bezirken Melk und Scheibbs höchst aktiv waren. In Gerolding im Dunkelsteinerwald verschaffte sich die Bande Zutritt zu einem Lebensmittelgeschäft, in dem auch Postgeschäfte erledigt werden können. Den Standtresor und eine Kasse nahmen sie gleich mit, der Safe wurde wenig später auf einem Feldweg gefunden.

Die Gangster waren zu diesem Zeitpunkt freilich längst über alle Berge – und bereiteten anscheinend schon ihren nächsten Coup vor. Vielleicht war es aber auch ihr letzter.

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