Kärnten: Kucher sagt ab, Weg frei für Fellner als Kaiser-Nachfolger

Philip Kucher, Peter Kaiser
Zusammenfassung
- Philip Kucher unterstützt Daniel Fellner als Nachfolger von Peter Kaiser an der Spitze der SPÖ Kärnten.
- Peter Kaiser zieht sich beim Landesparteitag im September als Parteichef zurück, ein Termin für den Rückzug als Landeshauptmann steht noch nicht fest.
- Die SPÖ steht vor einer schwierigen Wahl, da die FPÖ in Kärnten zuletzt deutlich zulegen konnte und Fellner eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nicht ausschließt.
Die Entscheidung über den künftigen Kärntner SPÖ-Chef dürfte gefallen sein. Der Klubobmann im Nationalrat, Philip Kucher, unterstützte heute via Facebook öffentlich Landesrat Daniel Fellner, der bereits angekündigt hat, für die Nachfolge von Peter Kaiser kandidieren zu wollen.
Kucher galt zuletzt als einzige Alternative zu Fellner.
Freilich war dem Klagenfurter stets nachgesagt worden, lieber im Bund bleiben zu wollen. Nun schreibt Kucher: "Daniel Fellner hat meine volle Unterstützung als Nachfolger von Peter Kaiser."
Auch der lange als Anwärter genannte Villacher Bürgermeister Günther Albel hatte intern vor einiger Zeit klar gemacht, dass für ihn ein Wechsel ins Land nicht in Frage kommt.
Kaiser zieht sich mit einem Landesparteitag im September zunächst einmal als Landesparteichef zurück. Wann er das Amt des Landeshauptmanns abgibt, ist vorerst noch unklar. Bei der kommenden Landtagswahl 2028 wird er nicht mehr antreten.
Kernland der FPÖ
Der Urnengang gilt als herausfordernd, hat die FPÖ in ihrem Kernland doch zuletzt wieder deutlich zulegen können. Bei der Nationalratswahl waren die Freiheitlichen mit 38,4 Prozent klar stärkste Kraft, während sich die SPÖ mit 23,1 Prozent begnügen musste. Gerüchte, wonach die FPÖ bei der Landtagswahl mit Bundesparteichef Herbert Kickl statt mit Landesparteiobmann Erwin Angerer antreten könnte, werden von den Freiheitlichen dementiert.
Fellner hat seinerseits in einem Presse-Interview klar gemacht, dass er im Gegensatz zur Bundespartei keinerlei Berührungsängste zur FPÖ hat: "Ich glaube, dass auch die FPÖ in vielen Ansätzen ein Partner ist, mit dem man zusammenarbeiten kann", meinte er wörtlich.
Aktuell regieren die Sozialdemokraten in Kärnten in einer Koalition mit der ÖVP. Fellner ist in der Regierung unter anderem für Gemeindeangelegenheiten, Katastrophenschutz und Bildung zuständig.
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