Neuer Vize in Klagenfurt: Ein Ex-Pfleger für die Rathaus Gesundheit
Und dann ging plötzlich alles ganz schnell.
Vergangenen Freitag verkündete Klagenfurts Vize-Bürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) nach monatelangen Zurufen seinen Rücktritt.
Über das Wochenende wurde SPÖ-intern die Nachfolge sortiert. Montagabend einstimmig im roten Bezirksparteivorstand abgesegnet und am Dienstag um Punkt 9.30 Uhr trat Liesnigs Nachfolger im Rathaus schließlich vor die Presse: Ronald Rabitsch, Ron genannt. Vor der Politik Pfleger auf der Abteilung für Psychiatrie im Klinikum Klagenfurt. Danach Kabeg Zentralbetriebsrat und AK-Vizepräsident.
„Ist das Projekt sinnvoll? Ist es finanzierbar? Was haben die Klagenfurterinnen und Klagenfurter davon? Das sind die Fragen, mit denen ich jede Idee und jede Maßnahme für Klagenfurt beurteilen werde. Als Betriebsrat und Sozialdemokrat stehen für mich die Interessen der Menschen in Klagenfurt immer im Vordergrund“, verkündetet der 41-Jährige, der sich, ob seiner neuen Funktion überrascht zeigte.
Referatsaufteilung
Wie die Referatsaufteilung erfolgt, blieb am Dienstag offen. Rabitsch betonte allerdings, dass das Thema Wohnen eine Herzensangelegenheit von ihm sei.
Zur Erinnerung: Liesnig hatte die Bereiche Finanzen, Bildung, Beteiligungen und Integration. Und gerade beim Thema Finanzen sieht der Klagenfurter Bürgermeister, Christian Scheider (Team Kärnten), Rabitsch auch gefordert. „Das wichtigste ist jetzt das Finanzreferat. Hier liegt die Hauptverantwortung. Ich gehe davon aus, dass Ronald Rabitsch als erster Vizebürgermeister diese Hauptverantwortung auch mit übernimmt“, hielt Scheider in einer Aussendung fest. Sonst wurde dem neuen Co-Pilot im Rathaus eine „konstruktive Arbeitsweise“ zugesichert.
Partnerschaft Team Kärnten - ÖVP - FPÖ bleibt
Der allerdings auch betont, dass die Projektpartnerschaft mit FPÖ und ÖVP weiterhin bestehen bleibt.
Diese war das Team Kärnten nach den Wirren rund um die seit Dezember 2023 noch immer nicht vollzogene Neubesetzung des Magistratsdirektors im Rathaus eingegangen. Damals war Ex-Vize Liesnig massiv unter Druck geraten, nachdem sich sein Intimus Jürgen Dumpelnik in der ersten Ausschreibungsrunde durchsezte, dann aber an einer Falschaussage ausrutschte. Liesnigs Rücktritt wurde gefordert, blieb aber aus.
Wenig später folgte die „Chat-Affäre“. In einer rund 20-köpfigen Whatsapp-Gruppe tauschten sich SPÖ-Mitglieder abschätzig über die politische Konkurrenz aus. Sie sollte Liesnig schließlich zu Fall bringen. Erstes pikantes Detail: Auch der neue Vize-Bürgermeister war Teil dieser Gruppe.
Nächster Rücktritt?
Zweites: Wie die Kleine Zeitung berichtet, könnten die derben Chat-Protokolle weitere Rücktritte nach sich ziehen. Besonders Gemeinderat Christian Glück soll wackeln. Entschieden wird dies kommende Woche. Da erfolgt dann auch die Angelobung von Rabitsch als Vize der Landeshauptstadt.
Kommentare