Keine Annäherung bei den Ärzte-Gehältern

Donnerstagvormittag herrscht in den Spiälern Wochenendbetrieb.
Betriebsversammlungen: Mediziner steigen in Kärnten auf die Barrikaden.

Wochenendbetrieb herrscht am Donnerstagvormittag von 8.30 bis 12 Uhr in den Kärntner Landesspitälern (Klinikum Klagenfurt, LKH Villach, LKH Wolfsberg, Gailtalklinik und LKH Laas).

Das Wort "Streik" wollen die Ärzte, die für eine Erhöhung des Grundgehalts und die Umsetzung der 48-Stunden-Woche auf die Barrikaden steigen, nicht in den Mund nehmen. "Betriebsversammlungen werden durchgeführt", hält David Redecsy, stellvertretender Betriebsrat des Klinikums, fest. Operationen wurden verschoben, "die Grundversorgung bleibt aufrecht, der Patient steht im Vordergrund. Überall, wo es um lebenswichtige Versorgung geht, herrscht Normalbetrieb", betont er.

Die Ärzte können auch individuelle Anträge stellen. "In jedem Haus finden interne Betriebsversammlungen statt. Aufgrund unterschiedlicher Arbeitsbedingungen sind auch unterschiedliche Anträge wahrscheinlich", sagt Redecsy. Die Grundforderungen würden jedoch stets die selben sein.

Zumindest mit der ersten Grundforderung werden die Ärzte schwer durchkommen. Arnold Gabriel, Vorstand der Spitalsholding KABEG, betont, die Gehälter der Kärntner Turnus-, Assistenz- und Oberärzte würden überstundenbereinigt im Österreich-Vergleich auf Platz vier liegen. Diese Behauptung bezeichnet Ärztekammerpräsident Josef Huber als "Realitätsverweigerung." Gabriel weiter: "Außerdem ist eine generelle Gehaltsdiskussion innerhalb unseres Budgets nicht möglich." Ähnlich klingt Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner: "Im Gesundheitswesen ist der budgetäre Spielraum sehr eng, die Zielvorgaben sind genau einzuhalten."

"Gesprächsbereit"

In Sachen Arbeitszeit ist eine Annäherung eher vorstellbar. "Wir alle wollen zufriedene Ärzte. Und wenn es darum geht, die Arbeitszeit attraktiver zu gestalten, bin ich immer gesprächsbereit", betont Prettner. Gabriel fügt hinzu, dass "alles realisierbar ist, was sich in einem finanziell überschaubaren Rahmen bewegt." Er nennt Auszeiten, Wiedereinstellungszusagen, verbesserte Rufbereitschaft oder die Möglichkeit, ältere Ärzte aus den Nachtdiensten zu nehmen. Dazu kommt die 48-Stunden-Woche "in Verbindung mit einer höheren Anzahl von Ärzten."

Am Montag ist ein Gipfel zwischen Regierung und Ärztevertretern geplant. Sollte es keine "ernsthaften Verhandlungen" geben, haben Ärztekammer und Betriebsrat "weitere Protestmaßnahmen" angekündigt.

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