Wie die Deutschen zu Piefkes wurden

Wie die Deutschen zu Piefkes wurden
Deutsche und Österreicher. Die Geschichte einer Hassliebe. Kommende Woche übernimmt die Bundesrepublik die EU-Ratspräsidentschaft.

Was haben wir uns über die „Piefkes“ lustig gemacht. Jetzt wären wir froh, wenn sie als Touristen zu uns kämen. Es ist eine endlose Geschichte, die Deutsche und „Ösis“ miteinander verbindet. Wie aber wurden die Preußen zu Piefkes?

Die Brüder Piefke

Piefke ist ein gebräuchlicher deutscher Familienname, den der Berliner Satiriker Adolf Glaßbrenner zur Mitte des 19. Jahrhunderts für eine Spottfigur verwendete. Das war aber noch nicht „unser“ Piefke. Der erschienen im Jahr 1866, als Österreich nach der verlorenen Schlacht bei Königgrätz in einer tiefen Depression steckte. Kurz nach dem schmachvollen Gemetzel kam es im Marchfeld bei Wien zur preußischen Siegesparade, an deren Spitze der deutsche Militärkapellmeister Johann Gottfried Piefke mit seinem Bruder Rudolf teilnahm. Als die beiden Musiker neben 60.000 deutschen Soldaten unter den für Österreich demütigenden Klängen des „Königgrätzer Marschs“ durch Gänserndorf schritten, sollen die Ortsbewohner – der Legende nach – „Die Piefkes kommen!“ ausgerufen haben.

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