Wer in Wien aller regierte: Eine 800-jährige Geschichte der Stadt

Hat viel für Wien geleistet, aber als aggressiver Antisemit sein eigenes Denkmal zerstört: Karl Lueger
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bereits Gemeinderatswahlen, doch sie waren aus heutiger Sicht eine Farce.

Eigentlich wählen wir am 11. Oktober den Wiener Gemeinderat und die Bezirksvertretungen, aber letztlich geht’s auch darum, wer Bürgermeister wird. Das Amt ist rund 800 Jahre alt und wurde einst von reichen Ratsherren und Kaufleuten ausgeübt, später schrieben Kommunalpolitiker wie Karl Lueger, Theodor Körner und Helmut Zilk Wiener Stadtgeschichte.

Der erste Bürgermeister

Am Beginn des 13. Jahrhunderts wurde die Funktion des Wiener Gemeindevorstehers noch durch Stadtschreiber und Stadtrichter ausgeübt, 1282 wird der Großgrundbesitzer Konrad Poll erstmals mit dem Titel Bürgermeister erwähnt. Die Habsburger waren eben erst an die Macht gekommen und sorgten dafür, dass der wichtige Posten an Mitglieder der reichsten und angesehensten Familien vergeben wurde. In der Amtszeit des ersten Bürgermeisters Poll wurde die damals noch relativ kleine romanische Stephanskirche durch Ankauf eines Nachbargrundstücks und Zubau des gotischen Chors erheblich erweitert.

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