Unsere großen Ärzte

Unsere großen Ärzte
Österreichs Mediziner erfreuen sich nicht erst seit Beginn der Pandemie großen Ansehens. Wien brachte im Lauf der Jahrhunderte eine ganze Reihe bedeutender Ärzte hervor

Das berüchtigte Pferdeentwurmungsmittel zur Heilung von Covid-19 ist zwar ein „Medikament“ unserer Tage, aber Kurpfuscher hat es auch früher schon gegeben. Sie verschrieben Rote Rüben gegen die Spanische Grippe, Quecksilber gegen Syphilis und Tabak gegen die Cholera. Doch glücklicherweise gab es auch bedeutende Ärzte, die dieser und anderer Krankheiten durch ernsthafte Forschung tatsächlich Herr wurden. In Österreich waren das vor allem die Vertreter der Wiener Medizinischen Schule.

Komplizierte Geburt

Der jüngeren Schwester der Kaiserin Maria Theresia stand eine schwierige Geburt bevor. Da sprach sich bis an den Wiener Hof herum, dass es in Holland einen fortschrittlichen Arzt namens Gerard van Swieten gab. Er wurde an das Wochenbett der Erzherzogin Maria Anna geholt – und konnte ihr nicht mehr helfen. Doch der junge Mediziner hatte einen derart kompetenten Eindruck hinterlassen, dass er als Leibarzt der Kaiserin und als oberster Medizinverwalter nach Wien berufen wurde. Das war die Geburtsstunde der berühmten Ersten Wiener Medizinischen Schule.

Van Swieten erkannte, dass Österreichs Heilkunde im Mittelalter stecken geblieben war und reorganisierte alle Sparten der Wissenschaft. So führte er die tägliche Fiebermessung von Patienten ein und eruierte durch jahrelange Vergleiche die mittlere Körpertemperatur. Diese Anwendung trat von Wien aus ihren Siegeszug um die Welt an.

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