Vom Glück und Unglück der "Missen"

Vom Glück und Unglück der "Missen"
Nadja Tiller: Ihre erste Wahl zur „Miss Austria“ war erschwindelt. Andere Schönheitsköniginnen machten schlimme Schicksale durch

Sie galt als Österreichs schönste Schauspielerin. Kein Wunder, wurde die am Dienstag verstorbene Nadja Tiller doch im Alter von 20 Jahren zur ersten „Miss Austria“ der Nachkriegszeit gewählt. Das war 1949, als das Land immer noch in Schutt und Asche lag und „Miss“-Wahlen der Ablenkung von Not und Elend dienten. Schönheitskonkurrenzen gab es aber viel früher: Schon der griechische Königssohn Paris überreichte der ansehnlichsten Göttin einen goldenen Apfel.

Geschobene Wahl

Doch zunächst noch eine kleine Erinnerung an Nadja Tiller, die mir 1987, also fast 40 Jahre nach ihrer Wahl zur „Miss Austria“, in einem Interview gestand: „Heute kann ich Ihnen die Wahrheit sagen, meine Wahl war geschoben. Wiens Modezar Fred Adlmüller, für den ich als Mannequin tätig war, hatte mich protegiert, und Curd Jürgens, der in der Jury saß, hat noch vor der Wahl zu mir gesagt: ,Mach dir nur keine Sorgen, für dich ist schon alles gelaufen.’“ Der kleine Schwindel nahm Nadja Tiller nichts von ihrer Schönheit und konnte auch ihren kometenhaften Aufstieg als Bühnen-, Film- und Fernsehstar nicht aufhalten.

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