Kreisky persönlich: Auszüge aus dem Tagebuch seines engsten Mitarbeiters

Kreisky persönlich: Auszüge aus dem Tagebuch seines engsten Mitarbeiters
Am 1. März 1970 gewann Bruno Kreisky mit der SPÖ zum ersten Mal die Nationalratswahl. Josef Staribacher hielt auch Kleinigkeiten schriftlich fest.

Kumm wiast willst, nur g’schneuzt und kampelt“, sagte Bruno Kreisky zu seinem künftigen Handelsminister, der ihm eben gestanden hatte, dass er weder einen Frack, Smoking, Stresemann oder Cut besitze und daher im dunklen Anzug zur Angelobung beim Bundespräsidenten erscheinen müsse. Im Bruno-Kreisky-Archiv lagert ein Schatz, den es zu heben galt. Josef Staribacher, der dem Kabinett Kreisky vom ersten bis zum letzten Tag angehörte, hat aus dieser Zeit ein 15.000 Seiten (!) umfassendes Tagebuch hinterlassen, das mir das Kreisky-Archiv zur Verfügung stellte. Es zeigt die mitunter kuriosen Details am Rande der Politik in der Regierung Kreisky auf.

Der Handelsminister diktierte seine Erlebnisse von 1970 bis 1983 auf Tonband, „weil ich ab 4.30 Uhr früh nicht mehr schlafen kann. Die Ursache dieses Zustandes, der mir vollkommen neu ist: Meine Berufung als Minister.“

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