Das allein war ihm aber zu langweilig, weshalb er ein Stück zu schreiben beschloss. So entstand Der Hofrat Geiger.
Nun überlegte Costa, wie er das Stück zur Aufführung bringen könnte – denn wer nicht auftreten durfte, dessen Stücke durften auch nicht gespielt werden. Da lernte er einen Pfarrer namens Franz Füssel kennen, der vom Stückeschreiben keine Ahnung hatte, dafür aber bereit war, sich als Autor des Lustspiels auszugeben. Füssel bot mehreren Theaterdirektoren den Hofrat Geiger an, wobei Josefstadt-Direktor Heinz Hilpert sofort die Zugkraft des Stücks erkannte. Er nahm es an und ließ die Uraufführung vorbereiten.
Martin Costa, der diesbezüglich völlig unverdächtige Buchhalter der Kammerspiele, verkehrte im Café Josefstadt, gegenüber des Theaters, in dem schon bald die Premiere stattfinden sollte. Neugierig fragte er die einstigen Schauspielkollegen: „Sagt’s, wie ist der Hofrat Geiger, den dieser Pfarrer geschrieben hat?“
Die während der Probenzeit abgegebenen Urteile waren vernichtend. Eine der mildesten Aussagen lautete: „Ein Stück für Hausmeister, miserabel!“ Und ohne es zu wissen, sagte man dies ausgerechnet dem Autor höchstpersönlich ins Gesicht.
Aber schon die Premiere am 9. Juli 1943 war ein Riesenerfolg. Costa saß mit Tränen in den Augen im Zuschauerraum, während sich Hochwürden Füssel auf der Bühne minutenlang im Applaus sonnte und sich – wie Costa später erzählte – „weiß Gott wie oft verbeugte“. Auch hielt der Pfarrer von den Tantiemen einen beträchtlichen Teil ein.
Die Geschichte eines Hofrats namens Geiger, der nach 18-jähriger Trennung seine geliebte Marianne samt mittlerweile eingetroffenem Hofratstöchterl Mariandl wiederfindet, wurde im Jahr 1947 von Martin Costa und Regisseur Hans Wolff den neuen Zeiten angepasst und mit Paul Hörbiger, Hans Moser, Maria Andergast und Waltraut Haas verfilmt.
Der Hofrat Geiger war mit mehr als 2,5 Millionen Besuchern der erfolgreichste österreichische Film der Nachkriegsjahre. Für die 20-jährige Waltraut Haas bedeutete er den Durchbruch als Schauspielerin.
georg.markus
Kommentare