Einkaufen mit Maß und Ziel in einzigartiger Bio-Greißlerei
Wer in der Maß-Greißlerei von Andrea Lunzer einkaufen möchte, sollte sein eigenes "Gschiarl", wie die Burgenländerin mit ihrem charmanten Dialekt sagt, selbst mitbringen. Ihre Bio-Produkte sind nämlich allesamt unverpackt.
Und ein wenig mehr Zeit sollten sich Kunden nehmen, um in den vollen Genuss des in Wien bislang einzigartigen Geschäfts zu kommen. Nicht etwa, weil ein unüberschaubares Sortiment die Entscheidung schwierig macht. Nein, weil Lunzer und ihre Mitarbeiterinnen einiges über die Lebensmittel zu erzählen wissen. Und weil die Damen gerne Ratschläge für die Zubereitung und Lagerung geben. Schließlich ist es Lunzers Ambition, nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch Lebensmittel-Abfälle zu vermeiden.
Aus diesem Grund ist dem Bio-Laden in der Leopoldstadt ein kleines Kaffeehaus angeschlossen, in dem nicht verkaufte Lebensmittel verarbeitet werden. Wenn die Chefin nicht gerade Kunden berät, an der Kassa steht oder im Büro sitzt, steht sie in der Küche und bereitet gesunde Speisen zu. Oder serviert Kaffee. Zum Mitnehmen im Plastikbecher gibt es diesen freilich nicht. Genauso wenig wie Tomaten im Winter. "Auf keinen Fall, das wissen meine Kunden auch", sagt die ehemalige Marketing-Managerin, die auf Regionalität setzt.
Selbstbedienung
Angefangen hat die Burgenländerin mit 400 Produkten, jetzt sind es 800. Alles wird im großen Gebinde angeboten. Die Konsumenten können sich selbst bedienen, Essig und Öl abzapfen oder Mehl und Müsli in beliebigen Mengen in ihre Gefäße füllen. Glasbehälter können auch vor Ort gekauft werden. Papiersackerl genauso. "Aber das ist das Produkt, das sich am schlechtesten verkauft. Und darauf bin ich sehr stolz", sagt Lunzer.
Verkaufsschlager hingegen sind Obst und Gemüse, das großteils vom elterlichen Bio-Betrieb aus dem Seewinkel stammt. Ganz neu im Sortiment sind Pflegeprodukte zum Herunterlassen – inklusive Anwendungs- und Pflegetipps. Viel Service zu einem fairen Preis. Die meisten Waren sind laut Lunzer billiger als im Bio-Supermarkt. Und warum? Weil die Konsumenten für unnötige Verpackungen, die sie ohnehin nicht haben wollen, nicht zahlen müssen.
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