Eine Waldviertel-Autobahn alleine sei nicht die Lösung
Er hat im Auftrag von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das Schweigen gebrochen: Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) hat die politische Debatte um eine Waldviertelautobahn wieder in Gang gebracht. Er hat jene Studien beauftragt, die nun bis Ende Mai Möglichkeiten und Risiken einer Hochleistungsstraße durchs Waldviertel prüfen sollen.
KURIER: Unter Landeshauptmann Erwin Pröll gab es ein unumstößliches Nein zur Waldviertelautobahn. Warum wird sie jetzt plötzlich geprüft?
Schleritzko: Das Thema wird in der Region nicht einfach verschwinden, nur weil es die Politik nicht diskutiert. Aber wenn wir darüber reden, dann basierend auf Fakten. Deshalb habe ich Studien beauftragt, die Verkehrszahlen, wirtschaftliche Potenziale und den Naturschutz beleuchten sollen.
Danach wird dann entschieden?
Dann ist das Waldviertel am Zug. Basierend auf den Ergebnissen erwarte ich mir eine Antwort auf die Frage, ob eine Autobahn gewünscht ist. Erst danach werden wir der Frage nachgehen, wo sie verlaufen könnte. Und schließlich müssen wir klären, was so ein Projekt kosten kann und wer es bezahlt.
Das Beispiel der A5 zeigt, dass eine neue Autobahn ein Projekt über Jahrzehnte ist. Kann das Waldviertel so lange warten?
Ich möchte klarstellen, dass wir, auch wenn wir an einer Autobahn arbeiten sollten, den derzeit laufenden Ausbau des Landesstraßennetzes, speziell der Hauptverbindungsachsen durchs Waldviertel, nicht einstellen. Und wir wollen die weitere positive Entwicklung im Waldviertel nicht von einer Autobahn abhängig machen. Darum gibt es Impulse in den Bereichen Breitband, Bildung und Gesundheit. Es wäre unverantwortlich, die Region in den nächsten 30 Jahren im Glauben zu lassen, nur durch die Autobahn wird alles besser.
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