Zwischen Schilf, Kultur und Klinik

Symbolbild
Eine Sache wurde bei der KURIER-Diskussion zum Tourismus am Neusiedler See in der vergangenen Woche deutlich: Das Thema lässt fast niemanden kalt – weder Anrainer noch Urlauber und die Touristiker schon gar nicht.
Denn zuweilen war die Diskussion mit rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörern im „das Fritz“ in Weiden am See recht hitzig – und das war nicht nur den Temperaturen geschuldet. Sondern vielmehr den vielfältigen Spannungsfeldern, die sich mit der Nutzung des Steppensees ergeben.
Denn das „Meer der Wiener“ ist vieles: Tourismusregion, Naturschutzgebiet, Naherholungs- und Lebensraum für Menschen und Tiere, Wirtschafts- und Kulturzone, Modellregion für klimatische Veränderung, und und und ...
Ausgleich der Interessen
Entlang dieser Schnittstellen entstehen Konflikte, die je nach Standpunkt die eigene Perspektive ziemlich einschränken können. Zumindest hatte man dieses Gefühl als stiller Beobachter und Zuhörer der Diskussion.
War es beim einen das wuchernde Schilf in Verbindung mit dem Wasserstand und bei der anderen die Mobilität in den Seegemeinden, kritisierte der nächste den geplanten Krankenhausbau in Gols und der übernächste die seiner Meinung nach mangelhafte Verschränkung der beiden großen Festivals in der Region, St. Margarethen und Mörbisch.
Also eigentlich eine ganz normale Diskussion, bei der jeder Standpunkt vehement vertreten wurde. Und auch eine beispielhafte. Denn schlussendlich wurde klar, dass es so etwas wie eine übergeordnete Instanz, also die Politik, braucht, um Entscheidungen zu treffen.
Freilich, einfach werden diese nicht, siehe die eingangs erwähnten vielfältigen Interessenslagen. Doch genau dafür braucht es Entscheidungsträger, die sich gerade in diesem Fall hüten werden, die eine oder die andere Seite zu bevorzugen. Denn angesichts der mannigfaltigen Herausforderungen wird wohl nur ein guter Mix der Weisheit letzter Schluss sein.
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