A bissl mehr aufeinander aufpassen

14 Alkolenker wurden am Wochenende bei einem zehnstündigen Planquadrat der Polizei erwischt. Bei 793 Alkomat- oder Alkovortests entspricht das einem Anteil von 1,8 Prozent – oder anders gesagt: Knapp zwei von 100 Autofahrern auf burgenländischen Straßen waren am Samstag zwischen 16 Uhr und 2 Uhr früh eine erhebliche Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.
Und die Dunkelziffer liegt mit ziemlicher Sicherheit deutlich höher.
Schon klar, im Sommer kommt vieles zusammen: mehr Freizeit, mehr Feste, mehr Mobilität – und mehr Belastung. Vor allem durch Hitze. An Tagen mit über 30 Grad steigt das Unfallrisiko um 13 Prozent. Ein Blick auf die zahlreichen Verkehrsunfälle der vergangenen Tage reicht als Beleg.
Überhaupt: die Hitze. Haben Sie auch bemerkt, dass die Nerven bei vielen Menschen an Hundstagen wie zuletzt bis zum Zerreißen gespannt sind? Dass ein kleines Ärgernis reicht, um eine Explosion oder einen Streit auszulösen?
Drehen Sie es doch um!
Ein kleiner Tipp, falls Sie sich einmal ärgern: Versuchen Sie, die Situation einfach umzudrehen. Kürzlich zum Beispiel drängte sich beim Bäcker meines Vertrauens eine ältere Dame still, aber unübersehbar vor. Jetzt habe ich ja überhaupt kein Problem damit, jemanden vorzulassen – wenn er fragt und es eilig hat. Aber mit Ungerechtigkeit kann ich nicht so gut.
Also habe ich – über die noch Münzen zählende Dame hinweg – mein Brioche bestellt. Und sie auf ihr Getränk eingeladen. Ihre Überraschung habe ich nicht mehr mitbekommen, so schnell war ich weg. Aber: Das Gefühl in mir war definitiv besser, als wenn ich mich aufgeregt oder geärgert hätte.
Natürlich funktioniert das nicht immer. Und schon gar nicht immer gut. Aber ein wenig mehr Rücksicht aufeinander darf man sich schon erwarten – in Zeiten, in denen der Ton auf allen Ebenen rauer wird, international wie national. Regional können wir das doch besser.
Oder?
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