Wo sind bloß die Ideen für eine bessere Bauordnung?

Die Zuschrift einer Leserin aus dem Nordburgenland hat mich dieser Tage besonders gefreut. Ihr Plädoyer für mehr Grün in unseren Gärten – statt Kirschlorbeer-Monokulturen und Kieswüsten – war wie der jüngste Wetterumschwung nach der Hitzewelle. „Bitte weiter aufrütteln“, fordert sie eine Änderung der Bauordnung: „Bei neuen Siedlungen sollten beidseitig der Straßen Baumreihen mitgeplant werden.“
Dazu sage ich: Ja, bitte mehr davon. Mehr Bäume, Pflanzen und Grün sowieso, aber auch mehr Ideen und Vorschläge. Mir fallen da nämlich gleich einige ein ...
Über die Baumreihen an Straßen hinaus könnten wir einen Schritt weitergehen: Was wäre, wenn jede neue Siedlung nicht nur Bäume, sondern auch obligatorische Gemeinschaftsoasen vorsehen müsste? Das können Obstbaumwiesen sein, kleine Teiche, insektenfreundliche Blühstreifen oder Kräutergärten, die von den Bewohnern gemeinsam genutzt und gepflegt werden. Das fördert sowohl die Biodiversität als auch den sozialen Zusammenhalt.
Geht nicht, gibts nicht
Wie wäre es mit Regenwasser-Management? Jedes neue Gebäude oder jede größere Sanierung müsste Regenwasser sammeln und zur Bewässerung des eigenen Grüns oder zur Grundwasserneubildung nutzen.
Wie wäre es, wenn unsere Bauordnung vorschriebe, dass neue, großflächige Parkplätze mit PV-Anlagen überdacht werden müssen? Apropos Parken: Der versiegelte Untergrund ist ein Übel. Warum nicht festschreiben, dass neue Parkflächen ausschließlich versickerungsfähig sein dürfen? Schluss mit dem Asphalt-Meer, das bei jedem Regenguss die Kanalisation überfordert.
Wie wäre es mit einer „Supermarkt-Rochade-Regel“? Wenn ein Supermarkt in einem Gewerbegebiet neu gebaut wird oder umzieht und dabei ein bestehendes Gebäude leersteht, könnte die Bauordnung Anreize oder sogar Pflichten für die Nachnutzung des leerstehenden Objekts vorgeben.
„Geht nicht“ gilt immer nur solange, bis jemand kommt und es macht. Also, auf geht’s ...
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