Zehn Pferde im Stall vergiftet

Reitstall-Besitzer Helmut Altmann: "Unter den erkrankten Pferden ist auch unser teuerstes Turnierpferd. Es kämpft noch in der Uniklinik um sein Leben"
Ein Tier musste eingeschläfert werden. Racheakt ist nicht ausgeschlossen, die Polizei ermittelt

Eine "Giftattacke" auf zehn Turnierpferde hat sich im Reitstall Altmann in Andau im Seewinkel (Bezirk Neusiedl am See) ereignet. Wie die Landespolizeidirektion am Montag mitteilte, mussten acht Pferde mit Vergiftungserscheinungen in die Veterinärmedizinische Universitätsklinik Wien gebracht werden, eines verendete. Zwei wurden im Stall behandelt. Die Ursache ist derzeit noch unklar. Es besteht jedoch der Verdacht, dass es ein gezielter Anschlag war.

"Am vergangenen Donnerstag hat es angefangen. Da mussten wir ein Pferd mit Symptomen einer Kolik in die Veterinärmedizinische Universitätsklinik nach Wien bringen. Es wurde dort noch am selben Tag operiert", erzählt Helmut Altmann, der Besitzer des betroffenen Reitstalls in Andau. Bei dem Tier wurde ein völliger Darmstillstand festgestellt.

"In der Nacht von Freitag auf Samstag haben dann auch die anderen Pferde die Symptome gezeigt", sagt Altmann. Insgesamt wurden acht Pferde in die Tierklinik gebracht, wovon eines eingeschläfert werden musste. Laut Polizei wurde als Todesursache eindeutig eine Vergiftung festgestellt. Den anderen Pferden geht es wieder besser. "Das operierte Tier ist wohlauf, drei Pferde befinden sich noch in intensivmedizinischer Betreuung", erklärt Doris Sallaberger von der Veterinärmedizinischen Universitätsklinik.

Ermittlungen laufen

Die Ursache steht noch nicht fest. "Wir ermitteln in alle Richtungen", heißt es von der Landespolizeidirektion. Auch Amtstierarzt Peter Karall ist involviert: "Aufgrund der Sachlage wird jetzt erst einmal das Futter untersucht. Daraus erhoffen wir uns Anhaltspunkte, warum es zu dieser Symptomatik gekommen ist", sagt Karall. "Sowohl verdorbenes Futter, als auch Spritzmittel kommen in Frage. Es kann aber auch ein gezielter Anschlag gewesen sein", erklärt der Amtstierarzt. Für Besitzer Altmann steht fest: "Es kann nicht das Futter gewesen sein, denn dann wären alle Tiere krank." Die toxikologischen Ergebnisse erwartet man in den kommenden Wochen.

Grundsätzlich sind Koliken bei Pferden nichts Ungewöhnliches, sagt Peter Karall, "auffällig ist aber, dass so viele Pferde in einem Stall betroffen waren." Und auch Doris Sallaberger findet den Vorfall eigenartig. "Ich arbeite seit über vier Jahren an der Klinik, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt."

Auffällig ist, dass es bereits am 2. Feber einen ähnlichen Vorfall gegeben haben soll. Wie die Polizei mitteilte, wurde damals ein Pferd mit denselben Symptomen in die Uni-Klinik nach Wien gebracht. Es konnte nach einigen Tagen wieder entlassen werden. Im Befund scheint als Krankheitsursache eine mögliche Vergiftung auf.

Helmut Altmann hofft, dass der Fall rasch geklärt wird. "Das sind enorme finanzielle Einbußen für uns. Nicht nur, dass unser ganzer Reitbetrieb eingestellt ist, die Behandlung der Pferde kostet uns pro Tier mindestens 1000 Euro."

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