Zahl der Falschparker um 50 Prozent reduziert
Wenn Sie schon meinen Parkplatz nehmen. . ., nehmen Sie auch meine Behinderung!“ So lautete die Ansage des ÖZIV (Österreichischer Zivilinvalidenverband) Burgenland, der gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und der Polizei in der Vorweihnachtszeit auf die Wichtigkeit der Behindertenparkplätze aufmerksam machte. Ort der Veranstaltungen waren die großen Parkplätze der Einkaufszentren in Eisenstadt und Oberwart. „Diese Aktion war nicht auf abstrafen, sondern auf Sensibilisierung und Nachhaltigkeit angelegt“, sagt ÖZIV-Präsident Hans Jürgen Groß. So wurden an die Passanten Infofolder verteilt, die eindrucksvoll veranschaulichten, dass ein widerrechtlich besetzter Behindertenparkplatz Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen „den Zugang zum gesellschaftlichen Leben abschneidet. Denn wir brauchen die Breite des gesamten Parkplatzes, damit wir ein- und aussteigen können“, sagt Groß. Dabei gehe es nicht nur um Rollstuhlfahrer, sondern auch um die immer größer werdende Gruppe an alten Menschen, in ihrer Bewegungsfreiheit beeinträchtigt seien.
Erhebungen
Die Aktion erwies sich als Erfolg, wie auch Polizei und KfV bestätigen. Der Aktionstag war am 17. Dezember. Es wurde sowohl vorher (10. 12.) als auch nachher (30. 12.) erhoben, wie sich die Besucher der Einkaufszentren verhalten. „Vor dieser Aktion stand jedes fünfte Auto zu Unrecht auf einem Behinderten Parkplatz. Danach war nur noch jedes zehnte Auto unberechtigt abgestellt“, erläutert Thomas Leitner, Leiter des KfV Burgenland. Erhoben wurde auch die Verweildauer der Falschparker auf den Behindertenparkplätzen. Rund die Hälfte hielt einige Minuten, die anderen 50 Prozent standen oft mehrere Stunden. Der Durchschnitt lag bei 30 bis 40 Minuten. „Aber auch nur ein kurzes, unbefugtes Parken oder Halten auf diesen Parkplätzen ist nicht in Ordnung“, betont Leitner.
Erfreut zeigten sich die Veranstalter über das positive Feedback. „Die Rückmeldungen der Menschen waren fast ausnahmslos positiv. Sie begrüßten die Aufklärungskampagne“, sagt Groß.
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