Zähne des Mordopfers als erste Spur
Nach dem Leichenfund im Neusiedler See laufen die Mordermittlungen auf Hochtouren. Wie der KURIER berichtete, hatte ein Fischer Freitagmittag einen Torso im Wasser treibend gefunden. Der Leiche – es handelt sich laut Polizei um eine Frau – fehlen Arme und Beine. Noch am Freitag hatten Taucher der Spezialeinheit Cobra den Kopf gefunden. Am Samstag wurde die Suche nach den Extremitäten fortgesetzt, bisher ohne Erfolg.
„Es werden sämtliche Vermisstenfälle von Österreich und Ungarn überprüft. Derzeit gibt es noch keinen Hinweis auf die Identität der Frau“, sagte Polizeisprecher Helmut Greiner zum KURIER. Werden mögliche Fälle gefunden, lässt sich etwa anhand der Zähne die Identität der Leiche feststellen. „Das Aufwendige ist, Vergleichspersonen zu finden. Sind diese vorhanden, werden die Zahnärzte der jeweiligen Personen kontaktiert, um über ein vorhandenes Zahnschema oder ein Panoramaröntgen die Identität zu klären. Das geht dann in der Regel recht schnell“, erklärt Gerichtsmediziner Wolfgang Denk. Nicht anders verhält es sich mit einem DNA-Abgleich. „Auch hier gilt es, Vergleichspersonen zu finden, um so zu Verwandten und deren DNA für einen Vergleich zu kommen.“ Dass die Leiche bereits den ganzen Winter über im Wasser gelegen haben soll, habe darauf keinen Einfluss. Das Alter der Frau könne außerdem durch die Knochen bestimmt werden.
„Angst hat niemand“
Gerold Stagl, der Bürgermeister von Rust (SPÖ), war am Freitag in der Nähe des Fundortes gerade bei einer Veranstaltung, als er über den Fund informiert wurde. Er zeigte sich am Samstag gegenüber dem KURIER schockiert: „Natürlich geht es uns Rustern näher, als wenn man die Leiche in einem Nachbarort gefunden hätte. Angst hat aber niemand. Der Fundort muss nicht automatisch der Tatort sein.“ Stagl hofft, dass die „mysteriöse Geschichte“ bald aufgeklärt werden kann.
Eine Obduktion soll in den nächsten Tagen neue Erkenntnisse bringen. Wann Ergebnisse dazu vorliegen, kann nicht gesagt werden, heißt es von der Staatsanwaltschaft.
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