WK-Präsident Wirth: Mit "Motivation" gegen die Wirtschaftskrise

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Wie Andreas Wirth, Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland, gegen die allgemeine Negativstimmung ankämpft.

Beim Sommergespräch in einer Eisenstädter Weinbar gab sich Andreas Wirth, Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland (WKB) am Mittwoch betont optimistisch. Vor versammelter Journalistenrunde bekannte Wirth, dass die wirtschaftlichen Kennzahlen derzeit zwar „nicht rosig“ seien; der seit 2023 amtierende Präsident ist aber überzeugt, Wege aus der Krise aufzeigen zu können.

Der Steinbrunner wünscht sich vor allem mehr „Motivation“. Damit meint er einerseits die Motivation zum Geldausgeben – mit Verweis auf die im Vorjahr österreichweit stark gestiegene Sparquote. „Geld, das liegt, schadet der Wirtschaft. Da braucht es mehr positive Stimmung. Aber man hört immer nur Negatives“, stellt der WK-Präsident fest.

Staatliche Eingriffe in die Lebensmittelpreise halte er für nicht zielführend, spielte Wirth auf den jüngsten Vorstoß von SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer an. Ebenso wenig hält der Geschäftsführer von „Elektro Wirth“ von neuen Förderungen: „Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass jedes Produkt eine eigene Förderung braucht“. Wo man laut Meinung des WK-Präsidenten sehr wohl eingreifen könnte, ist der Energiesektor: „Es wurde zu wenig in den Netzausbau und in Stromspeicher investiert. Die Wirtschaft braucht stabile Energiepreise.“

Warnung vor Kollaps

Vor der anstehenden Herbstlohnrunde mahnte Wirth die Sozialpartner zur „Vernunft“: „In den vergangenen drei Jahren sind die Löhne um 20 Prozent gestiegen. Wir können nur vor dem Kollaps warnen“.

Auffallend zurückhaltend blieb Andreas Wirth mit Wortmeldungen zur burgenländischen Landesregierung. Er gab lediglich folgenden Denkanstoß: Das Burgenland brauche mehr internationale Vernetzung, damit der Export funktioniere – und einen Bürokratieabbau.

Den zunehmenden Lehrlingsmangel im Land will Andreas Wirth offensiv angehen. Es gelte, bei der Jugend den „Leistungsgedanken zu wecken. Wir brauchen motivierte Lehrlinge“. Um die Lehrlingslücke zu schließen, habe die Wirtschaftskammer einige Lösungen parat, kündigte Wirth an. Konkreteres blieb der Präsident jedoch schuldig – man wolle das Thema „im Herbst angehen“.

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